VW-Bilanz: Mehr Umsatz und Gewinn - mit deutlich weniger Autos
Obwohl Volkswagen im Jahr 2022 weniger Autos verkauft hat, verzeichnet der Autobauer im Vergleich zum Vorjahr eine Gewinnsteigerung von drei Prozent. Auch der Umsatz kletterte um 8,7 Prozent.
Die VW-Kernmarke verzeichnete im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr eine Gewinnsteigerung von 22,5 Prozent auf knapp 2,65 Milliarden Euro. Auch der Umsatz kletterte um 8,7 Prozent auf 73,8 Milliarden Euro. Gleichzeitig verkaufte VW mit rund 4,6 Millionen Fahrzeugen im vergangenen Jahr deutlich weniger Autos der Kernmarke. Das Minus bei den Auslieferungen betrug 6,8 Prozent, wie der Konzern am Dienstag auf seiner Bilanz-Pressekonferenz in Berlin mitteilte.
Zahl der Konzern-Auslieferungen um sieben Prozent gesunken
Konzernweit sank die Gesamtzahl der Auslieferungen von Marken wie VW, Audi, Porsche, Skoda und Seat im vergangenen Jahr um 7 Prozent - auf knapp 8,3 Millionen Fahrzeuge. Die Hauptgründe hierfür waren den Angaben zufolge die anhaltenden Lieferprobleme bei Elektronik und manchen Rohstoffen sowie der schwierige China-Handel. Kundinnen und Kunden mussten deswegen zuletzt oft lange warten.
Weniger Rabatte - mehr Gewinn
Der Nettoertrag des Wolfsburger Autobauers stieg im Jahr 2022 insgesamt auf 15,84 Milliarden Euro. Auch der Konzernumsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr - von 250,2 auf 279,2 Milliarden Euro. Gründe für die Mehreinnahmen trotz weniger verkaufter Autos sind Preiserhöhungen bei etlichen Modellen sowie der Umstand, dass VW im vergangenen Jahr weniger Rabatte gewährt hat. Auch die teils staatlichen, teils von der Industrie finanzierten Kaufprämien für Modelle mit alternativem Antrieb seien nicht mehr so hoch wie zu Beginn der Förderung von Elektrofahrzeugen, hieß es. Andererseits drückten gestiegene Ausgaben für Rohstoffe auf die Bilanz.
Ziel für 2023: 9,5 Millionen Fahrzeuge ausliefern
Nun will Volkswagen nach eigenen Angaben den Produktionsstau auflösen und das Auftragsvolumen abarbeiten. Das solle auch die Verkäufe anschieben, hieß es. Nach 8,3 Millionen Fahrzeugen im vorigen Jahr würden in diesem Jahr 9,5 Millionen Stück angepeilt. Finanzvorstand Arno Antlitz sprach allerdings von einem immer noch "schwierigen globalen Umfeld" und "erheblichen Herausforderungen in der Lieferkette".
VW will rund 120 Milliarden Euro in E-Mobilität und Digitalisierung investieren
Wie VW am Dienstag mitteilte, will der Konzern in den kommenden fünf Jahren rund 180 Milliarden Euro investieren, davon rund 120 Milliarden in die Bereiche E-Mobilität und Digitalisierung. Das Geld soll vor allem in den Aufbau der Batteriezellfabriken und in die Rohstoffsicherung des Konzerns fließen. Dafür sind bis zu 15 Milliarden Euro vorgesehen. Bis 2030 soll die Batterietochter PowerCo einen Jahresumsatz von mehr als 20 Milliarden Euro erwirtschaften.