Tigermücke in Niedersachsen? Gesundheitsamt weitet Überwachung aus
Das Landesgesundheitsamt rechnet damit, dass sich die Asiatische Tigermücke auch in Niedersachsen ausbreitet. Die Stechmücke kann den Erreger des Denguefiebers übertragen. Noch sei die Gefahr gering.
Das niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLG) rechnet mit einer Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke auch in Niedersachsen und weitet deshalb die Überwachung der Insekten aus. "Bisher gab es sie vor allem im Oberrheingebiet in Baden-Württemberg, aber mittlerweile ist sie auch in Bayern, Thüringen und Berlin nachgewiesen", sagte Virologe Masyar Monazahian vom NLG. "In Zukunft werden bestimmt auch die nördlichen Bundesländer betroffen sein." Die feuchtwarme Witterung fördere die Ausbreitung der Tigermücken. Die Tigermücke kann Erreger wie das Dengue-Virus oder das Chikungunya-Virus übertragen.
Einzelne Exemplare in Hannover entdeckt
Laut NLG wurden im Jahr 2023 in Hannover-Hainholz und Hannover-Kirchrode jeweils eine Asiatische Tigermücke entdeckt. Allerdings wurden Monazahian zufolge rund um die Fundorte keine weiteren Tiere der Art gefunden - die beiden Exemplare seien vermutlich im Auto oder Koffer aus anderen Teilen Deutschlands oder Europas mitgebracht worden.
Landesgesundheitsamt beobachtet die Lage
Stechmücken werden in Niedersachsen systematisch beobachtet, und zwar an Standorten in der Region Hannover sowie in den Landkreisen Hildesheim, Cuxhaven und Wilhelmshaven, teilte das NLG mit. In diesem Jahr wurden weitere Fallen aufgestellt, und zwar an Orten, an denen man vermutet, dass die Tigermücke durch Warenverkehr, Blumenhandel oder über Seehäfen eingeschleppt werden könnte, unter anderem nahe der niederländischen Grenze.
Mückenstiche in der Regel harmlos
Auch heimische Stechmücken können verschiedene Krankheitserreger wie das West-Nil-Virus übertragen. Allerdings erkranken nur 20 Prozent der Betroffenen, 80 Prozent bleiben symptomlos. Das West-Nil-Virus wurde in Niedersachsen laut NLG Anfang des Jahres bei einem Pferd in der Grafschaft Bentheim nachgewiesen. Im Osten Deutschlands gebe es nach Angaben des RKI jedes Jahr einige West-Nil-Übertragungen, die nicht auf Reiserückkehrer zurückgehen. In der Regel seien Mückenstiche aber nur lästig, die Übertragung von Krankheitserregern sei höchst selten.