Tierschutz-Aktivisten setzen Proteste und Aktionen fort
Am Freitag protestierten Aktivisten zum "Global Strike Day" vor einer Molkerei in Oldenburg, am Wochenende demonstrieren Tierschützer in Vechta, bis Dienstag ist ein Aktionscamp in Quakenbrück angemeldet.
Unter dem Motto "Gemeinsam gegen die Tierindustrie" campieren dort bis zu 100 Teilnehmende. Eine Sprecherin der Gruppe "Animal Rebellion" sagte zuvor, dass Landwirte herzlich eingeladen seien, im Aktionscamp vorbeizukommen. Denn die Proteste und die Blockade wie etwa in Oldenburg am Freitag richteten sich nicht gegen einzelne Bauern oder Bäuerinnen.
Aktivisten protestieren mehrere Stunden vor Molkerei
Rund 35 Menschen hatten sich am Freitag mit Transparenten vor einem Oldenburger Milchbetrieb versammelt. Vier Personen verschafften sich laut Polizei zwischenzeitlich Zutritt zu einem Gebäude des Betriebes, vereinzelt seien sogenannte Nebeltöpfe gezündet worden. Die Gruppe "Animal-Rebellion" forderte die Molkerei zur Umstellung auf zukunftsorientierte Landwirtschaft sowie zur Produktion pflanzenbasierter Milchalternativen auf. "Die Milchindustrie beutet Tiere aus, zerstört die Natur, macht die Umwelt kaputt und treibt die Klimakrise voran", kritisierte "Animal-Rebellion"-Sprecherin Scarlett Treml. Die anliefernden Unternehmen wurden laut Polizei jedoch nicht behindert. Die Aktion dauerte mehrere Stunden, verletzt worden sei niemand, auch habe es keine Sachbeschädigungen gegeben.
"Gemeinsam gegen die Tierindustrie" steht hinter Protestaktionen
Das bundesweite Bündnis "Gemeinsam gegen die Tierindustrie" hatte zuvor zu den Protestaktionen aufgerufen. Die Proteste richten sich gegen die zahlreichen Großbetriebe in der Region, wie zum Beispiel Vion, Westfleisch, oder die PHW-Gruppe.
Landwirte befürchten Eindringen in Ställe
Laut Kreislandvolkverband Vechta befürchten viele Landwirte, dass Aktivisten auf ihr Hofgelände kommen oder in ihre Ställe eindringen könnten. Im Rahmen eines Protestcamps im vergangenen Jahr habe es solche Vorfälle gegeben. Die Polizei hatte hingegen 2021 erklärt, es habe bei den Protesten "keine polizeilich relevanten Ereignisse" gegeben. Damals hatten rund 200 Aktivisten die PHW-Zentrale in Rechterfeld im Landkreis Vechta über mehrere Stunden blockiert. Die Organisation "Freie Bauern" kritisierte die Protestaktion zudem, denn die Blockade der Milchanlieferung könne wirtschaftlichen Schaden für bäuerliche Betriebe bedeuten, sagte Reinhard Jung, Politikreferent der Organisation. Milch sei ein verderbliches Gut.
Polizei ist Tag und Nacht einsatzbereit
Die Polizei ist für den kompletten Zeitraum einsatzbereit - Tag und Nacht. Auch die Bereitschaftspolizei sei vor Ort und könne die örtlichen Kräfte zum Beispiel bei eventuellen Blockaden von Betrieben unterstützen, so ein Sprecher. Der Verbund Oldenburger Münsterland, also die Interessenvertretung der Landkreise Vechta und Cloppenburg, wollte sich zu den Protesten nicht äußern. Nach Aussage eines Sprechers des Landkreises Vechta hat der Verbund mit politischen Themen dieser Art nichts zu tun. Von Seiten der Organisatoren habe es auch keine Anfrage gegeben, um mit den örtlichen Politikern ins Gespräch zu kommen. Man sehe sich als Landkreis auch nur als "Standort" der Firmen, um die es den Aktivisten geht.