Corona-Infektionsrisiko zu Hause höher als in der Schule
Das Übertragungsrisiko von Corona an Schulen ist einer Studie zufolge mit Maskenpflicht geringer gewesen als ohne. Allerdings ist das Risiko, sich zu Hause anzustecken, noch höher.
Das hat das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig herausgefunden. An Schulen hatten neben der Maskenpflicht vermutlich die Impfungen der Lehrkräfte einen positiven Einfluss auf das Infektionsrisiko, sagte die Leiterin der Klinischen Epidemiologie am HZI, Berit Lange. Für die umfangreiche Studie hatten das HZI und die Universität Köln bundesweit Meldedaten von Corona-Infektionen zusammengetragen und analysiert. Der Beitrag der Schulkontakte zur Verbreitung des Virus in der allgemeinen Bevölkerung stellte sich dabei als stark schwankend heraus.
Bis zu 20 Prozent aller Infektionen gingen von Schulen aus
Anfang dieses Jahres seien bis zu 20 Prozent der Infektionen in der Bevölkerung durch Kontakte in Schulen ausgelöst worden, sagte Lange. "Zu anderen Zeitpunkten war dies deutlich weniger." Im Frühjahr waren die Omikron-Varianten BA.1 und BA.2 in Deutschland vorherrschend. Analysiert hatten die Forscherinnen und Forscher Infektionsdaten von Anfang 2021 bis April 2022. Die Ergebnisse legten nahe, dass Maßnahmen wie das Maskentragen an Schulen "wirksam sind, um Infektionen im schulischen Umfeld zu reduzieren", sagte Lange. "Aber natürlich lässt sich ein tatsächlicher Wirkzusammenhang in solchen Beobachtungsstudien nicht letztendlich belegen."
Infektionsrisiko bei ansteckenden Varianten zu Hause deutlich höher als in der Schule
Die Studie ergab auch, dass das Infektionsrisiko im eigenen Haushalt mit sich verbreitenden, ansteckenderen Virusvarianten deutlich stärker anstieg als im Schulumfeld. "Vermutlich spielten hier Maßnahmen wie Maskentragen, Verkleinerung von Lerngruppen und Fernunterricht sowie das Testregime an Schulen eine Rolle", sagte Torben Heinsohn vom HZI.