Schüler in Wildeshausen niedergestochen: 17-Jähriger in Haft
Auf der Toilette der Berufsschule Wildeshausen ist ein 16-jähriger Schüler niedergestochen worden. Unter Verdacht: ein Mitschüler. Nun kam der 17-Jährige in Haft. Der Vorwurf lautet versuchter Mord.
Nach Messerstichen an einer Berufsschule in Wildeshausen ist am Donnerstag Haftbefehl gegen einen 17-jährigen Schüler erlassen worden. Ermittelt werde wegen versuchten Mordes, teilte die Polizei in Delmenhorst (Landkreis Oldenburg) mit. Der 17-Jährige soll am Vortag einen ein Jahr jüngeren Schüler mit einem Messer schwer verletzt haben. Die Tat soll sich in den Toiletten der Schule zugetragen haben.
Polizei: Erleben Verrohung in den Schulen
Zu den Hintergründen wird noch ermittelt, aber Polizeivertreter äußerten sich besorgt. "Wir dürfen nicht darüber hinwegsehen, dass wir auf unseren Schulhöfen und in den Schulen eine Verrohung erleben, die insbesondere auch durch die sozialen Medien massiv befeuert wird", sagte der Leiter des örtlichen Polizeikommissariats, Niels Wiebusch, einer Mitteilung zufolge. Der Oldenburger Polizeipräsident Johann Kühme betonte, dass konsequent verhindert werden müsse, dass bei "diesen jungen, besonders zu schützenden Menschen" Gewalt als Unterhaltungstrend im Netz Einzug halte. Er hatte die Schule noch am Mittwoch mit dem Oldenburger Landrat Christian Pundt und dem Wildeshauser Bürgermeister Jens Kuraschinski besucht.
16-Jähriger nach Messerstichen schwer verletzt
Zuvor war der 17 Jahre alte Tatverdächtige aus dem Raum Ganderkesee vorläufig festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Bei dem Verletzten handelt es sich um einen 16-Jährigen aus Großenkneten im Landkreis Oldenburg. Der Jugendliche sei nicht in Lebensgefahr, sagte ein Polizeisprecher. Das Lehrpersonal sowie die Schülerinnen und Schüler wurden laut Polizei vor Ort durch das Kriseninterventionsteam des Landkreises Oldenburg psychologisch betreut. Der Unterricht wurde abgebrochen. Die Ermittlungen zu den Hintergründen dauern an.