Oldenburger Forschungsteam entdeckt 200 Jahre alte Pakete
Ein Forschungsteam aus Oldenburg hat fünf versiegelte Pakete von einem gekaperten Schiff der Faröer entdeckt. Die Funde werden seit rund 200 Jahren im Nationalarchiv in London aufbewahrt.
In den Paketen hätten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem einen rot-blauen Strickpullover mit traditionellen Mustern für eine Frau gefunden. "Der sieht noch so aus, als wäre er gestern verschickt worden", sagte Lucas Haasis, Historiker und Leiter des Oldenburger Projekts "Prize Papers". Außerdem habe das Team vier Paar weiße Strümpfe, Getreide und persönliche Briefe an Familienmitglieder gefunden. In einem Brief seien auch Münzen gewesen, erklärte der Forscher aus Oldenburg.
Fund von gekapertem Schiff ist "Zeitkapsel"
Die versiegelten Pakete sowie rund 200 weitere verschlossenen Briefe von den Faröern befänden sich im Originalzustand im Londoner Nationalarchiv. "Das ist sehr besonders, weil von den Inseln sehr, sehr wenig Material erhalten ist", sagte Haasis. "Das ist eine Zeitkapsel." Die nun gefundenen Pakete wurden den Angaben nach auf dem Handelsschiff "Anne Marie" transportiert, das Anfang des 19. Jahrhunderts unter dänischer Flagge segelte. Am 2. September 1807 wurde das Schiff auf dem Weg von Inseln nach Kopenhagen von Briten gekapert. Ein Teil der konfiszierten Ladung lagert laut "Prize Papers" bis heute in London.
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