Niedersachsen-Monitor 2024: Wie geht es Kindern und Jugendlichen?
Die Zahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht das Landesamt für Statistik jetzt - im Niedersachsen-Monitor 2024. Hier geht es auch um die Situation junger Menschen. Die Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die Lage im Land.
Ein Ergebnis des Niedersachsen-Monitors 2024: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind übermäßig von Armutsgefährdung betroffen - stärker, als Ältere und als die Bevölkerung im Durchschnitt. Im Vergleich zum Vorjahr sank ihre Armutsgefährdungsquote zwar um 1,7 Prozentpunkte auf 20,7 Prozent. Nach wie vor gilt aber jede fünfte Person unter 18 Jahren als armutsgefährdet. Bei 65-Jährigen und Älteren lag die Quote bei 17,9 Prozent, bei der gesamten Bevölkerung bei 16,6 Prozent. Als armutsgefährdet gelten Menschen, deren monatliches Nettoeinkommen im Haushalt auch nach Erhalt von Transferzahlungen weniger als 60 Prozent des Median-Einkommens beträgt. Der Niedersachsen-Monitor 2024 zeigt außerdem: Jede 7. Person unter 18 Jahren lebt in einem Haushalt mit Bürgergeld-Beziehenden.
Niedrige Quoten bei der Ganztagsbetreuung in Kitas
Die Betreuungsquote bei den unter 3-Jährigen stieg 2023 in Niedersachsen um 1,1 Prozentpunkte auf 34,9 Prozent. Das im Jahr 2013 gesetzte Ziel von 35 Prozent betreuter Kinder in dieser Altersklasse wurde also praktisch erreicht. Die Quote für die Ganztagsbetreuung der unter 3-Jährigen stieg 2023 gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent. Im Ländervergleich hatte Niedersachsen damit die drittniedrigste Ganztagsbetreuungsquote. Bei den Kindergartenkindern war die Quote für die Ganztagsbetreuung in Niedersachsen 2023 mit 39,2 Prozent 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Trotzdem lag Niedersachsen im Ländervergleich hier nur auf dem viertletzten Platz.
Quote der frühen Schulabgänger gestiegen
2023 stieg der Anteil der 18- bis unter 25-Jährigen, die maximal die Sekundarstufe I abgeschlossen haben und sich nicht in einer Berufsausbildung oder Weiterbildung befanden. Die Quote der frühen Schulabgängerinnen und Schulabgänger lag in Niedersachsen bei 14,2 Prozent und damit 0,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Dabei gab es in ganz Deutschland mehr männliche frühe Schulabgänger als frühe Schulabgängerinnen. So auch in Niedersachsen: Hier lag die Quote der frühen Schulabgänger im Jahr 2023 bei 17,1 Prozent, die der frühen Schulabgängerinnen bei 11,2 Prozent.
Arbeitslosigkeit bei männlichen Jugendlichen deutlich höher
Die Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen stieg 2023 in Niedersachsen gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte auf 5 Prozent. Auch hier gibt es einen Unterschied zwischen den Geschlechtern: Die Arbeitslosenquote der männlichen 15- bis unter 25-Jährigen war 2023 höher als die der weiblichen. Die Differenz in Niedersachsen und auch in ganz Deutschland lag bei 1,1 Prozentpunkten.