Niedersachsen: Mehr als 200 vermisste Kinder
Mehr als 200 Kinder galten Mitte März in Niedersachsen als vermisst. Auch Arian aus Bremervörde (Landkreis Rotenburg) zählte vor rund einem Jahr zu den Vermissten - bis man seine Leiche fand.
Nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen lag am 11. März die Zahl der vermissten Mädchen bis 13 Jahre bei 96. Die Zahl der vermissten Jungen derselben Altersgruppe lag bei 118. Höher ist die Zahl bei den Jugendlichen mit 431, darunter 267 männliche und 164 weibliche Vermisste. Insgesamt gelten damit knapp 650 Minderjährige in Niedersachsen als vermisst.
Vermisstenzahlen variieren täglich
Die Zahlen verändern sich den Angaben zufolge täglich, weil neue Fälle hinzukommen oder vermisste Personen gefunden und die Fahndungen gelöscht werden. Dennoch: Ein Vergleich zu früheren Erhebungen zeigt, dass sich die Zahlen oftmals in ähnlicher Höhe befinden. Ende 2024 wurden insgesamt 208 Kinder in Niedersachsen vermisst, Mitte vergangenen Jahres waren es rund 230.
Fall Arian: Autistischer Junge verschwand in Bremervörde
Ein Fall, der vor rund einem Jahr besondere Aufmerksamkeit auf sich zog, war der Vermisstenfall Arian. Der autistische Sechsjährige verließ am 22. April 2024 sein Zuhause in Bremervörde-Elm (Landkreis Rotenburg) und kehrte nicht wieder zurück. Zwei Monate später fand ein Landwirt ihn tot auf einem Feld. Vorausgegangen war eine besonders aufwendige Suche.
Drei Kinder vermutlich Opfer von Tötungsdelikten
Die Gründe für das Verschwinden von Kindern sind vielfältig. Die im März vermissten Kinder sind laut dem LKA Niedersachsen zu einem großen Teil auf Entziehungen durch ein Elternteil zurückzuführen - dies betraf demnach 107 Kinder. Drei vermisste Unter-13-Jährige wurden in Niedersachsen als mutmaßliche Opfer einer Straftat erfasst. In allen drei Fällen aus den Jahren 1967, 2006 und 2015 geht das LKA davon aus, dass die Kinder Opfer von Tötungsdelikten wurden.
