Niedersachsen: Immer mehr Bürgermeister auf TikTok und Co.
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Niedersachsen sind zunehmend in den sozialen Medien zu finden. Auf Instagram, TikTok und Co. wenden sie sich oft ungewohnt locker an jüngere Menschen.
Auch Marlo Kratzke (SPD), Bürgermeister in Ronnenberg in der Region Hannover, ist auf der Plattform TikTok zu finden. Dort folgen ihm rund 2.500 Menschen. Vereinzelt erreichten seine Videos jedoch auch Aufrufzahlen im sechsstelligen Bereich - darunter ein Video, in dem er wie Schauspieler Hugh Grant im Film "Tatsächlich... Liebe" tanzt. Kritisiert wird in den Kommentaren sein fehlender Hüftschwung, ansonsten gibt es überwiegend Lob für sein lockeres Auftreten.
Bürgermeister von Ronnenberg: Politik muss Möglichkeiten nutzen
"Politik in Deutschland hat oft etwas Verstaubtes an sich und dadurch verlieren wir so viele Menschen", sagt Kratzke. In den sozialen Medien sei das anders möglich. Er ist überzeugt: Politikerinnen und Politiker könnten es sich nicht mehr leisten, "eine Kommunikationsmöglichkeit mit einer so hohen Reichweite nicht zu nutzen".
Osnabrücks OB Pötter lässt sich von Profis beraten
Auf kurze und unterhaltsame Clips auf Tiktok und Instagram setzt auch Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. Ihr Ziel: jüngere Menschen erreichen und ihnen Informationen vermitteln. Dafür habe sie sich auch von Social-Media-Profis beraten lassen. Sonst würden die Algorithmen die Videos den Nutzerinnen und Nutzern gar nicht erst anzeigen. Pötter hat auf TikTok rund 1.500 Follower, auf Instagram sind es rund 6.300.
Auftritt in sozialen Medien "individuell und persönlich"
Ob die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in den sozialen Medien eher locker oder sachlich auftreten, ist laut Verbänden unterschiedlich. Jeder nutze die Kanäle "individuell und nach persönlicher Prägung", teilte der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund mit. Dass der politische Auftritt in den sozialen Medien zunehme, liege auch am Alter der Politikerinnen und Politiker. "Bürgermeister werden immer jünger und damit steigt auch ganz natürlich die Zahl der Politiker, die mit sozialen Netzwerken aufgewachsen sind", erläuterte der Vorsitzende des Netzwerks Junge Bürgermeister*innen, Henning Witzel.
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