Neues Konzept: Teile für die Friesenbrücke kommen über die Ems
Der Bau der neuen Friesenbrücke geht voran. In Ungarn werden die neuen Brückenteile gebaut und in Deutschland der Transport geplant. Jetzt steht fest: Die Anlieferung erfolgt über die Ems.
Für die ab August geplante Anlieferung und Montage der Bauteile für die Friesenbrücke über die Ems hat sich die Deutsche Bahn (DB) ein neues Konzept überlegt: Die neuen Brückenteile sollen nun über den Wasserweg angeliefert werden. Der Transport über die Ems soll Lärm, Verkehr und Umweltbelastungen vor Ort reduzieren. Für den Einbau des 145 Meter langen drehbaren Brückenteils ist ein Aufstauen der Ems notwendig, um die Strömungsgeschwindigkeit zu verringern. Dafür laufe nach DB-Angaben zurzeit ein Genehmigungsverfahren.
Größte Hub-Drehbrücke in Europa
Die neue insgesamt 335 Meter lange Friesenbrücke soll laut der Bahn die größte Hub-Drehbrücke für den Eisenbahnverkehr in Europa werden und zum Fahrplanwechsel 2024/2025 in Betrieb gehen. Ein Neubau wurde nötig, da ein Frachter 2015 die damals geschlossene Klappbrücke gerammt und zerstört hatte. Seitdem ist die Emsquerung in der Region für Fußgänger, Radfahrer und den Bahnverkehr unterbrochen.
Bauteile entstehen in Ungarn
Die Arbeiten am Neubau liegen laut der Bahn im Zeitplan. Mehr als 30 Firmen und Subunternehmen seien beteiligt. Ab August sollen die neuen Brückenteile, die derzeit in Ungarn gefertigt werden, in den Papenburger Hafen geliefert werden. 70 Schwertransporte sind dafür nötig. Dort werden die Bauteile verschweißt und dann auf der Ems Richtung Baustelle gebracht. Nach Informationen der Bahn wird der Bau deutlich teurer als zunächst geplant. Statt den ursprünglich angesetzten 125 Millionen Euro schätzt die Bahn die Kosten auf voraussichtlich mehr als 200 Millionen Euro.