Neuer Investor für Galeria Kaufhof? Hoffnung in Niedersachsen
Für die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof ist offenbar ein Investor gefunden worden. Er soll am Mittwoch in Essen vorgestellt werden. In Niedersachsen weckt das Hoffnungen.
Medienberichten zufolge will ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners und dem Unternehmer Bernd Beetz die Kette übernehmen. Tobias Morchner, Sprecher der Gewerkschaft ver.di in Niedersachsen, hofft, dass die Beschäftigten übernommen werden und alle Standorte in Niedersachsen erhalten bleiben. Unter anderem gibt es noch Häuser in Hannover, Lüneburg, Braunschweig, Goslar und Göttingen. Eigentümer der US-Investmentgesellschaft NRDC ist Richard Baker. Bei ihm handele es sich um jemanden, der das Unternehmen gut kenne, so Morchner. Baker sei bereits von 2015 bis 2019 Eigentümer der Warenhauskette gewesen. Mehr zu den potentiellen Investoren lesen Sie hier.
Verhaltene Zuversicht in Niedersachsen
In der Landeshauptstadt gibt es noch einen letzten verbliebenen Galeria-Standort in guter Lage, direkt am Hauptbahnhof. Dieses Haus gehört nach Ansicht von Martin Prenzler von der Citygemeinschaft Hannover zu den besten fünf Standorten der Kette. Anja Ritschel, Hannovers Wirtschaftsdezernentin (Grüne) ist deshalb auch zuversichtlich, was den Erhalt des Hauses angeht. Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (Grüne) sagte, sie sei bereits mit der Geschäftsführung von Galeria Karstadt Kaufhof im Austausch und habe durchaus zuversichtliche Signale für das Warenhaus in der Innenstadt bekommen. Für Braunschweig hatten Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) und Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) bereits am vergangenen Freitag deutlich gemacht, dass es für profitable Standorte gute Lösungen geben müsse.
Galeria Karstadt Kaufhof: 92 Filialen mit 12.800 Beschäftigten
Ende Mai soll eine Gläubigerversammlung über die Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof entscheiden. Das Insolvenzverfahren war in der vergangenen Woche durch das Amtsgericht Essen eröffnet worden. Aktuell betreibt die bislang zur Signa-Gruppe gehörende Warenhauskette noch 92 Filialen in Deutschland - viele der insgesamt 12.800 Beschäftigten bangen um ihren Arbeitsplatz. "Wir kämpfen wirklich um jede Filiale", sagte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus zuletzt. Wie viele Filialen bei einer Übernahme weiter betrieben werden, ist unklar.