Nach Brand mit fünf Toten: Klinikum in Uelzen hält Andacht
Nach dem Klinikbrand in Uelzen hat das Krankenhaus am Mittwoch mit einer Andacht und einer Schweigeminute an die fünf Toten und die Verletzten erinnert. Das Feuer war am vergangenen Donnerstag ausgebrochen.
Um 10.48 Uhr, und damit zwölf Stunden zeitversetzt zum Auslösen der Brandmeldeanlagen am vergangenen Donnerstag, begann im Foyer der Klinik die Schweigeminute. "Dieses Haus hat ein verheerendes Unglück erlebt", sagte der evangelische Klinikseelsorger Ulrich Hillmer. "Seither lassen uns die Gedanken daran nicht los." Rund 300 Menschen gedachten der Verstorbenen, Verletzten und denjenigen, die nach dem Brand noch immer um ihr Leben kämpfen. Es sei schwer, die richtigen Worte zu finden, sagte Helios-Konzernchef Robert Möller. "Das Ausmaß dieses Unglücks übersteigt alles, was wir in unserem Unternehmen bisher erleben mussten."
Helios-Konzernchef würdigt Einsatzkräfte
Zu der Andacht kamen auch zahlreiche Rettungskräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Gemeinsam mit einer Betriebsrätin der Klinik legten sie sechs weiße Rosen neben einem Gesteck ab, zum Gedenken an die Verstorbenen und alle Betroffenen des Feuers. Möller würdigte zugleich die Einsatzkräfte. "Sie haben dafür gesorgt, dass es nicht noch weitere Opfer gegeben hat.“ Auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik hätten Schlimmes erlebt und alles getan, um zu helfen. Ihnen stehe seelsorgerische Unterstützung zur Verfügung.
5 Tote und mehr als 20 Verletzte nach Brand
Der automatische Notruf war am vergangenen Donnerstag um 22.48 Uhr bei der Feuerwehr eingegangen. Fünf Menschen wurden bei dem Brand tödlich verletzt. Nach Polizeiangaben handelt es sich um zwei 87 und 94 Jahre alte Frauen sowie drei Männer im Alter von 55, 64 und 67 Jahren. Sechs Menschen wurden nach Angaben des Klinikums schwer sowie 16 weitere leicht und mittelschwer verletzt. Wegen der Rauchentwicklung mussten aus der Klinik Patientinnen und Patienten kurzfristig aus ihren Zimmern evakuiert werden, rund 50 von ihnen wurden in andere Krankenhäuser verlegt.
Brandursache noch unklar
Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. Ein Brandsachverständiger sei im Einsatz gewesen, dessen Gutachten liege aber noch nicht vor, sagte ein Sprecher der Lüneburger Staatsanwaltschaft. Der Fall sei komplex, daher könne es noch einige Tage dauern, bis die Brandursache feststehe. Nach ersten Schätzungen könnte der Gesamtschaden bei über einer Million Euro liegen. Mehrere Stationen sind nach Angaben der Klinik vorerst nicht nutzbar. Das Krankenhaus hat einen Aufnahmestopp bis Freitag erlassen. Auch in der Notaufnahme können zunächst keine Patienten behandelt werden.