Millionen für die Deiche: Mehr Investition in Küstenschutz
Niedersachsen und der Bund wollen 2023 stärker in den Schutz der Küsten investieren. Wie das Umweltministerium in Hannover mitteilte, sollen fast 79 Millionen Euro bereitgestellt werden.
In den vergangenen Jahren hatten Bund und Land jeweils insgesamt 61,7 Millionen Euro für den Küstenschutz gezahlt. Die 2023 geplanten Mehrausgaben sollen unter anderem dazu genutzt werden, die Deiche an der Küste und auf den Inseln um bis zu zwei Meter zu erhöhen. Insgesamt schützen mehr als 600 Kilometer Hauptdeiche die Küste zwischen Ems und Elbe sowie teilweise auf den Ostfriesischen Inseln. Die Auswirkungen der Klimakrise seien schon jetzt durch einen steigenden Meeresspiegel und die Zunahme von Stürmen und Sturmfluten zu spüren, sagte Umweltminister Christian Meyer (Grüne). "Der Schutz der Menschen hinter dem Deich ist für uns als Agrar- und Küstenland existenziell", so Meyer.
Küstenschutz ist Aufgabe von Bund und Ländern
Küstenschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern. Die Investitionskosten verteilen sich zu 70 Prozent auf den Bund und zu 30 Prozent auf das jeweilige Bundesland. Der Bund habe nun die für den Küstenschutz vorgesehene Summe um mehr als 12 Millionen Euro erhöht, teilte das Umweltministerium mit. Die niedersächsische Landesregierung gibt als erforderliche Kofinanzierung weitere 5,2 Millionen Euro über den Nachtragshaushalt dazu.
Deichverbände fordern noch mehr Geld
Niedersachsens Deichverbände, die sich zusammen mit dem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) um die Ertüchtigung und Unterhaltung der Deiche kümmern, hatten zuletzt aber noch deutlich mehr Geld gefordert. Nach jüngsten Angaben rechnete der Wasserverbandstag 2021 mit einem jährlichen Bedarf von rund 120 Millionen Euro für den Küstenschutz an der Nordseeküste.