Melanie Wienand ist Behindertensportlerin des Jahres 2024

Stand: 15.03.2024 22:22 Uhr

Melanie Wienand ist am Donnerstagabend als Behindertensportlerin des Jahres 2024 ausgezeichnet worden. Bei der Wahl setzte sich die 43-jährige Para-Dressurreiterin gegen fünf Mitbewerber durch.

Die Preisträgerin überzeugte die Wählerschaft mit 20,93 Prozent der Wählerstimmen nicht nur durch ihre sportlichen Leistungen und ihre persönliche Comeback- und Erfolgsgeschichte nach einem Reitunfall, sondern auch mit ihrem Engagement für Inklusion und Nachwuchsförderung im Para-Sport, schreibt der Behinderten Sportverband Niedersachsen (BSN). Melanie Wienand vom Osnabrücker PSV Hellern/Team BEB ist 2023 mit ihrem Dressurpferd "Lemony's Loverboy" zum Deutschen Vizemeistertitel geritten, außerdem gewann sie mit dem Team die Silbermedaille bei den Europameisterschaften und Bronze in der Einzelwertung. Bei einem internationalen Turnier in Belgien kamen Goldmedaillen in vier verschiedenen Disziplinen hinzu. Mit "Lemony's Loverboy" verbindet die 43-Jährige eine besondere Geschichte. Als Wienand aufgrund eines schweren Reitunfalls nach vier Wochen aus dem Koma erwachte, kaufte sie trotz der Auswirkungen eines schweren Schädel-Hirn-Traumas das Pferd als damals drei Wochen altes Fohlen.

"Ich will Rotwein unterm Eiffelturm trinken"

Die Kandidatinnen und Kandidaten sowie Ehrengäste der Behindertensportler-Wahl des Jahres 2024. © BSN Foto: Volker Minkus
Große Gala im GOP, mit dabei (v.l.): Celia Šašic, Marcel Glindemann, Melanie Wienand, Tobias Hell, Karl Finke, Rick Cornell Hellmann und Stephanie Kienel.

Seit mehr als zehn Jahren sind die beiden im Sport ein unzertrennliches Paar. Wienand hat das Pferd selbst ausgebildet, seit 2017 begleitet der Wallach sie im Para-Sport. Das nächste große Ziel der Osnabrückerin: die Teilnahme an den Paralympics in Paris. "Noch während ich in der Rehabilitation war, habe ich beschlossen: Ich reite in Paris. Und ich will Rotwein unterm Eiffelturm trinken."

Sechs Kandidatinnen und Kandidaten mit Talent und Persönlichkeit

Sechs erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung hatten sich in diesem Jahr zur Wahl "Behindertensportler*in des Jahres 2024" gestellt. Alle sechs hatten im vergangenen Jahr durch ihr Talent und ihre Persönlichkeit besonders auf sich aufmerksam gemacht, so der BSN. Die Kandidatinnen und Kandidaten waren von einer unabhängigen Jury ausgewählt worden. Die Ehrung der Gewinner fand im GOP-Varieté in Hannover statt. Der BSN hatte die Wahl zum 24. Mal veranstaltet, NDR 1 Niedersachsen und Hallo Niedersachsen hatten die Publikumswahl als Kooperationspartner begleitet.

Die Nominierten

  • Marcel Glindemann, Beachvolleyball, Lebenshilfe Braunschweig/USC Braunschweig
  • Tobias Hell, Rollstuhlbasketball, Hannover United/Team BEB
  • Rick Cornell Hellmann, Para Badminton, VfL Grasdorf/Team BEB
  • Stephanie Kienel, Badminton, Lebenshilfe Wolfsburg/VfB Fallersleben
  • Mascha Mosel, Rollstuhlrugby, TSV Achim/VfL Grasdorf/Team BEB
  • Melanie Wienand, Para Dressursport, PSV Hellern/Team BEB

Die Nominierten im Video

Weitere Informationen
Portrait der Kandidatin Melanie Wienand für den Preis "Behindertensportler*in des Jahres 2024". © Behindertensportverband Niedersachsen Foto: Axel Herzig
3 Min

Dressurreiterin Melanie Wienand

Mit ihrem Wallach hat die 43-jährige es 2023 bei den Europameisterschaften zur Silbermedaillie im Einzel zu Bronze im Team gebracht. Sport-Reporter Tiede Thedinga hat mit der Dressurreiterin gesprochen. 3 Min

Portrait der Kandidatin Mascha Mosel für den Preis "Behindertensportler*in des Jahres 2024". © Behindertensportverband Niedersachsen Foto: Axel Herzig
3 Min

Rollstuhl-Rugbyspielerin Mascha Mosel

Die 20-jährige vom TSV Achim und VfL Grasdorf hat es mit der Nationalmannschaft 2023 zu einem vierten Platz bei den Rollstuhlrugby-Weltmeisterschaften gebracht. Sport-Reporter Kristoffer Klein hat mit der Rollstuhl-Rugbyspielerin gesprochen. 3 Min

Portrait der Kandidatin Stephanie Kienel für den Preis "Behindertensportler*in des Jahres 2024". © Behindertensportverband Niedersachsen Foto: Axel Herzig
3 Min

Badmintonspielerin Stephanie Kienel

Die 42-Jährige konnte 2023 bei den Special Olympics World Games abräumen: Sieg im Einzel und der vierte Platz mit dem Unified Team. Sport-Reporter Tiede Thedinga hat mit der Badmintonspielerin gesprochen. 3 Min

Portrait des Kandidaten Rick Hellmann für den Preis "Behindertensportler*in des Jahres 2024". © Behindertensportverband Niedersachsen Foto: Axel Herzig
3 Min

Para Badmintonspieler Rick Hellmann

Ob sich nun der große Traum von den Paralympics in Paris erfüllt, entscheidet sich für den Sportler im letzten Qualifikationsturnier Februar 2024. Sport-Reporter Kristoffer Klein hat mit dem Para Badmintonspieler gesprochen. 3 Min

Portrait des Kandidaten Tobias Hell für den Preis "Behindertensportler*in des Jahres 2024". © Behindertensportverband Niedersachsen Foto: Axel Herzig
3 Min

Rollstuhl-Basketballer Tobias Hell

Der 23-Jährige ist seit vier Jahren Teil der Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft und der Bundesligamannschaft Hannover United. Sport-Reporter Tiede Thedinga hat mit dem Rollstuhl-Basketballer gesprochen. 3 Min

Portrait des Kandidaten Marcel Glindemann für den Preis "Behindertensportler*in des Jahres 2024". © Behindertensportverband Niedersachsen Foto: Axel Herzig
3 Min

Beachvolleyballspieler Marcel Glindemann

Glindemann konnte letztes Jahr bei den Special Olympics mit dem USC Braunschweig überzeugen. 3 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Hallo Niedersachsen | 15.03.2024 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Ein Fass mit radioaktiv verseuchtem Wasser steht am 04.03.2014 in Remlingen (Niedersachsen) in einem Schacht des Atommüll-Lagers Asse. (Archivbild) © picture alliance / dpa | Jochen Lübke Foto: Jochen Lübke

Atommüll-Endlager: Weitere Gebiete vorerst ausgeschlossen

Die BGE hat mögliche Regionen im Norden für Atommüll-Endlager eingegrenzt. Auch in Niedersachsen fallen Gebiete raus. mehr