Der Angeklagte (l) steht beim Prozessauftakt wegen teils schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern neben seinem Verteidiger Jonas Meese (M) in einem Saal des Landgerichts Hildesheim. © dpa-Bildfunk Foto: Moritz Frankenberg

Mann aus Uetze wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht

Stand: 19.06.2023 15:32 Uhr

Ein 46-Jähriger aus Uetze in der Region Hannover soll an Wochenenden auf Kinder aufgepasst haben und diese teils schwer sexuell missbraucht haben. Seit Montag steht er vor dem Landgericht Hildesheim.

Laut Anklage hatte sich der alleinlebende Mann den Eltern der Opfer als vertrauenswürdige Aufsichtsperson angedient. Teilweise seien ihm die Fünf- bis Zwölfjährigen für Übernachtungen am Wochenende anvertraut worden, sagte ein Gerichtssprecher nach dem ersten Verhandlungstag. Unter ihnen waren demnach auch Geschwister. Dem Angeklagten werden insgesamt 16 Straftaten vorgeworfen, darunter schwerer sexueller Missbrauch von Kindern in drei Fällen und die Erstellung kinderpornografischer Schriften in vier Fällen.

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2.500 Dateien mit Kinderpornografie in der Wohnung gefunden

Zu den Übergriffen soll es zwischen Juli 2021 und Juni 2022 gekommen sein. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Mannes wurden laut Anklage zudem gut 2.500 kinder- und 40 jugendpornografische Dateien entdeckt. Der mutmaßliche Sexualstraftäter sitzt seit Ende vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Am ersten Prozesstag gab es nach Verlesung der Anklage ein sogenanntes Rechtsgespräch, jedoch wurde dem Gerichtssprecher zufolge keine Verständigung zwischen den Prozessbeteiligten erzielt. Eine der betroffenen Familien lässt sich als Nebenkläger von einem Anwalt vertreten. Danach wurde auf Antrag der Verteidigung die Öffentlichkeit für den weiteren Prozessverlauf bis zur Urteilsverkündung ausgeschlossen.

Angeklagter schweigt

Der 46-Jährige, der nach Angaben des Vorsitzenden Richters "einschlägig vorbestraft" ist, äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Im Falle einer Verurteilung droht dem in Berlin geborenen Deutschen eine mehrjährige Haftstrafe. Auch eine Unterbringung in der Psychiatrie sei nicht ausgeschlossen, sagte der Sprecher. Für den Prozess sind insgesamt acht Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte nach dieser Planung am 19. Juli gesprochen werden.

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Ein Mann hält ein Kind fest am Arm (gestellte Szene). © picture alliance/dpa | Annette Riedl Foto: Annette Riedl

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 19.06.2023 | 07:00 Uhr

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