Bedrohen Lieferengpässe die Behandlung von Depressionen bei Kindern?
Durch Lieferengpässe beim Wirkstoff Fluoxetin könnte die Behandlung von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen verzögert werden. Die Apothekerkammer Niedersachsen rechnet bis Jahresende mit einer Versorgungslücke.
Fluoxetin ist der einzige Wirkstoff, der zur Behandlung von schweren Depressionen bei Kindern und Jugendlichen zugelassen ist. Alternativen gibt es somit nicht. Wie ein Blick in die Datenbank für Apotheken zeigt, ist der Wirkstoff aktuell nicht lieferbar. Das bestätigt die Apothekerkammer Niedersachsen gegenüber dem NDR Niedersachsen. Ist ein Patient unterversorgt, kann das schwerwiegende Folgen haben: Stimmungsschwankungen, aber auch ein großer Rückschlag der gesamten Therapie.
Eltern von Betroffenen sollen sich rechtzeitig melden
Die Apothekerkammer, psychiatrische Kliniken und Ärzte gehen davon aus, dass die Versorgungslücke mindestens bis zum Jahresende anhalten wird. Bis eine neue Charge des Wirkstoffs eintrifft, muss das Medikament im Notfall anders dosiert werden, sagt eine Apothekerin aus Oldenburg gegenüber NDR Niedersachsen. Sie rät Eltern von Betroffenen daher, sich rechtzeitig zu melden, wenn ein neues Rezept für Fluoxetin eingelöst werden muss. Ein Vorlauf von sieben bis zehn Tagen erhöhe die Wahrscheinlichkeit, versorgt werden zu können.