LNG-Anleger Wilhelmshaven: Alle Pipeline-Rohre sind verlegt
Der nächste Bauabschnitt für den LNG-Anleger in Wilhelmshaven nähert sich dem Ende: Die Pipeline, die das angelieferte Flüssigerdgas in das deutsche Gasnetz einspeisen soll, ist fast fertig.
"Alle Rohre der Wilhelmshavener Anbindungsleitung (WAL) liegen im Boden, die Gräben sind zu 99 Prozent mit Erde verfüllt", erklärte der Gasnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE). Bevor die 26 Kilometer lange Pipeline mit Gas befüllt werden kann, müssten nur noch Restarbeiten erledigt werden. Die Anlagen zur Regelung und Messung des Gasdrucks an den Enden der Leitung sollen bereits Mitte Dezember installiert werden. Damit lägen die Bauarbeiten dem Unternehmen zu Folge noch vor dem Zeitplan.
Gas könnte Ende des Jahres fließen
Die Pipeline verläuft bis ins ostfriesische Etzel (Landkreis Wittmund) und verbindet so den LNG-Anleger in Wilhelmshaven mit dem europäischen Gas-Fernleitungsnetz. Das erste Spezialschiff wird laut dem Energieunternehmen Uniper voll beladen Mitte Dezember erwartet. An Bord des Schwimmterminals wird das flüssige Erdgas in den gasförmigen Zustand umgewandelt. Schon Ende des Jahres soll dann Gas in das deutsche Netz eingespeist werden.
Pipeline hat erste Druckprüfung bestanden
Innerhalb von zwölf Wochen sind die Pipeline-Rohre laut OGE verlegt worden. Eine erste Druckprüfung haben die Leitung bereits bestanden. Der Bau war am 19. August von den Behörden genehmigt worden. Ende Juni waren erste Arbeiten für Teile des Projekts umgesetzt worden. Hintergrund für den schnellen Baustart ist das LNG-Beschleunigungsgesetz des Bundes.
Nicht benötigtes Gas wird in Speicher geleitet
Mit dem LNG-Anleger in Wilhelmshaven will Deutschland unabhängiger vom russischen Gas werden. Wenn der deutsche Markt das angelieferte Gas nicht direkt benötigt, soll es in unterirdischen Gaskavernen zwischengespeichert werden. Eines der größten Kavernenfelder in Nordwesteuropa liegt am Ende der Leitung in Etzel.