Kirchenvorstände: Initiative warnt vor rechtsextremen Kandidaten
Im März 2024 werden in Niedersachsen die ehrenamtlichen Kirchenvorstände oder Gemeindekirchenräte neu gewählt. Eine Initiative warnt vor Kandidatinnen und Kandidaten mit rechtsextremer Gesinnung.
Rechtes Gedankengut sei einer neuen Studie zufolge in der evangelischen Kirche ebenso verbreitet wie in der Gesamtgesellschaft, erklärte der Vorsitzende der Initiative "Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus", Wilfried Manneke. Für die Kandidatinnen oder Kandidaten gebe es keine qualifikationsgebundenen Voraussetzungen, die sie zwingend erfüllen müssen, erklärte Manneke. Christinnen und Christen sollen jedoch eine deutliche Haltung gegen Rechtsextremismus einnehmen, ist Manneke überzeugt.
Manneke: "Rassismus hat keinen Platz im Kirchenvorstand"
Die Kirche stelle sich unter dem Motto "Nächstenliebe verlangt Klarheit" rechtspopulistischen, rechtsextremen, rassistischen, minderheitenfeindlichen und völkisch-nationalistischen Einstellungen entgegen. "Rassismus hat keinen Platz im Kirchenvorstand", bekräftigte Manneke. Von großer Bedeutung ist nach Ansicht der Initiative die Förderung von Vielfalt und Toleranz. Das gelte speziell in einer Zeit, "in der unsere Gesellschaft immer vielfältiger wird und Menschen unterschiedlicher Hintergründe, Kulturen, Überzeugungen und Lebensweisen in denselben Gemeinden zusammenkommen".
Meister: Vertreter aller demokratischen Parteien in Vorständen
Auch der hannoversche Landesbischof Ralf Meister betonte kürzlich, dass die Kirche Vertreter aller demokratisch wirkenden Parteien in den Kirchenvorständen habe. "Menschen allerdings, die sich rassistisch oder antisemitisch äußern, schließen wir aus. Und diesen Unvereinbarkeitsbeschluss werden wir bei den kommenden Kirchenvorstandswahlen nochmals erneuern." Noch bis zum 10. Oktober können sich Kandidatinnen und Kandidaten für die ehrenamtlichen Kirchenvorstände oder Gemeindekirchenräte bewerben und vorgeschlagen werden.