"Greenwashing": BUND kritisiert niedersächsische Konzerne
Der BUND wirft großen niedersächsischen Unternehmen vor, klimaschädlicher zu sein als sie sich präsentieren. Die Umweltschützer fordern von der Wirtschaft mehr Anstrengungen für den Klimaschutz.
Susanne Gerstner, Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland, sagt, "Greenwashing" stelle ein großes Problem dar. Laut Gerstner tauche ein "großer Anteil der Emissionen, die Unternehmen indirekt verursachen, häufig in den Bilanzen gar nicht auf". Einige Firmen betrieben Emissionseinsparungen in kleinen Nischen des Betriebs. Ihr Kerngeschäft produziere gleichzeitig weiter hohe Emissionen. "Nicht die Ansagen oder Anstrengungen zählen, sondern die tatsächlichen Einsparungen. Und die sind noch zu gering", so Gerstner.
Konzerne verweisen auf Maßnahmen zum Klimaschutz
Die niedersächsischen Konzerne verweisen in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf ihre Maßnahmen und Pläne, mit denen sie zum Klimaschutz beitragen wollen. Beispielsweise planen Continental und Volkswagen, bis spätestens 2050 klimaneutral zu sein und bekennen sich zum Pariser Klimaabkommen 2015. Auch andere Konzerne wie die Salzgitter AG und die Drogeriemarktkette Rossmann geben an, zukünftig nachhaltiger produzieren zu wollen.
Landesregierung unzufrieden mit Zielen der Wirtschaft
Die niedersächsische Landesregierung ist unzufrieden mit den Zielen der Wirtschaft. "Wir freuen uns, dass sich viele Unternehmen zu ehrgeizigem Klimaschutz bekennen und klimaneutral werden wollen", heißt es aus dem Umwelt- und Klimaschutzministerium. Land und Bund würden viele Maßnahmen gemeinsam fördern. Auch im Ministerium ist das Problem des "Greenwashings" bekannt. Dennoch seien viele heimische Unternehmen in Sachen Klimaschutz durchaus führend.