Göttingen: Landwirt soll Kosten für Suche von Galloways übernehmen
Die rund 70 vor zwei Monaten entlaufenen Galloway-Rinder im Landkreis Göttingen sind immer noch nicht eingefangen. Den Tieren geht es offensichtlich gut, sie haben in Freiheit Nachwuchs bekommen.
Das hat der Landkreis am Freitag mitgeteilt. Alle Versuche, die Tiere im Umfeld der Gemeinde Gleichen wieder einzufangen, seien jedoch gescheitert, sagte die zuständige Umweltdezernentin Doreen Fragel (parteilos) zu NDR Niedersachsen. Viele der Tiere versteckten sich weiterhin unter anderem in den Maisfeldern der Region, berichtete Fragel. Das erschwere die Suche nach den Galloways, aber: "Wir werden sie einfangen." Fragel unterstrich noch einmal, dass der Landkreis Göttingen sich die entstandenen Kosten für die Suche vom Besitzer, einem Landwirt aus der Gemeinde Gleichen, erstatten lassen werde. Wie hoch die Schadenssumme am Ende ausfalle, könne die Verwaltung noch nicht abschätzen.
Entlaufene Galloways: Streit zwischen Landkreis und Rinderzüchter
Seit Juni streunen die Galloway-Rinder frei durch den Landkreis Göttingen. Der Halter hat sich nach Auskunft des Landkreises wiederholt wenig kooperativ gezeigt. Bereits im September 2022 sei der Landwirt darüber informiert worden, dass er wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz seinen Bestand auf 38 Tiere reduzieren müsse, heißt es vom Landkreis. Der Rinderzüchter habe erfolglos Widerspruch gegen den Bescheid des Landkreises vor dem Verwaltungsgericht Göttingen und dem Oberverwaltungsgericht eingereicht. Beide Gerichte teilen die Sicht der Behörde, dass der Landwirt mit der Zucht überfordert sei. Eine Verkleinerung seiner Herde habe der Züchter nicht umgesetzt. Im Juni dieses Jahres sei der Landkreis dann selbst tätig geworden, so Fragel.