Geldautomaten-Sprenger: Behrens gegen Aufrüstung der Polizei
Im Kampf gegen Geldautomaten-Sprenger hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsens gefordert, zukünftig alle Polizeifahrzeuge mit Nagelgürteln auszustatten. Das lehnt die Innenministerin ab.
Nagelgürtel, auch Stop-Sticks genannt, seien ein wichtiges Instrument, "allerdings auch kein Allheilmittel", sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD) gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Sie stünden den Dienststellen im Land flächendeckend zur Verfügung, so die Innenministerin. Mit Nagelgürteln lassen sich Fluchtfahrzeuge ausbremsen - zuletzt geschehen nach der missglückten Sprengung eines Automaten in Melle (Landkreis Osnabrück).
Behrens: "Geldautomatensprengungen dürfen sich nicht lohnen"
Die GdP hatte beanstandet, dass Nagelgürtel nicht zur Standardausrüstung aller Polizeifahrzeuge gehören - und auf die Fälle im Emsland und auch Melle verwiesen. Beide Male hatten Polizistinnen und Polizisten die Fluchtfahrzeuge mit Stop-Sticks ausbremsen können. Behrens hingegen nahm die Banken in die Pflicht: "Die Geldautomatensprengungen dürfen sich für die Täter schlicht nicht mehr lohnen." Dafür müssten die Sicherheitsstandards zügig, konsequent und flächendeckend durch die Banken erhöht werden, so die SPD-Politikern.
Höchste Sicherheitsstandards beim Geldautomat in Melle
Im Fall des gesprengten Geldautomaten in Melle erklärte der Vorsitzende der Volksbank, Thomas Ruff, gegenüber dem NDR Niedersachsen: "Wir haben vor einigen Monaten eine Risikoanalyse aller Geldautomaten durchgeführt." Anschließend sei der höchste Sicherheitsstandard für die Automaten umgesetzt worden. Zu Details wollte er sich nicht äußern. Nur so viel: Die Sicherheit übertreffe die Maßnahme, bei der bei einer Sprengung automatisch die Geldscheine verklebt werden.