Galeria-Schließung: Wie sieht die Zukunft der Innenstädte aus?
Galeria Karstadt Kaufhof hat die Schließung von bundesweit 52 Warenhäusern bekannt gegeben. Die betroffenen Städte befürchten noch mehr Leerstand. Stadtplaner Thomas Krüger sagt, das muss nicht sein.
"Es gibt sehr viele gute Beispiele dafür, dass Warenhausimmobilien umgenutzt wurden. Aber: Es wird nicht mehr alles Handel sein." Krüger ist Professor für Stadtentwicklung und -planung an der HafenCity-Universität in Hamburg. Er geht im Interview mit dem NDR in Niedersachsen davon aus, dass der Einzelhandel künftig vorwiegend im Erdgeschoss einer Immobilie angesiedelt sein dürfte, in den oberen Etagen seien dann Wohnungen oder Büros. Aus Sicht von Krüger braucht es frische Ideen, um die Innenstädte weiter zu beleben. "Die Einkaufsstadt der Zukunft hat deutlich mehr als Einzelhandel, der ja nach wie vor gerade in den Fußgängerzonen dominiert", glaubt der Stadtplaner.
Innenstädte müssen "Erlebnisorte" werden
Wenn die Innenstädte interessant bleiben wollen, müssten sie viel mehr Gastronomie und Kultur, mehr Aufenthaltsqualität bieten. Krüger nennt diese neuen Innenstädte "Erlebnisorte". Es brauche Gründerinnen und Gründer, die mit neuen Geschäftskonzepten die Innenstadt ein Stück weit neu erfinden - und die nicht nur auf den Abverkauf von Waren setzen würden, sondern Erlebnisse organisierten und inszenierten, so Krüger. "Ich muss in die Stadt wollen - und nebenbei einkaufen. In die Stadt gehen, um dort einzukaufen - das ist vorbei!"