Galeria Karstadt Kaufhof schließt vier Häuser in Niedersachsen
Die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof macht Filialen in Braunschweig, Celle, Hildesheim und Oldenburg zu. Eines der Häuser in Niedersachsen soll schon in diesem Jahr schließen.
Am Montag hatte der Gesamtbetriebsrat der Warenhauskette bekannt gegeben, dass deutschlandweit 52 von 129 Filialen geschlossen werden, darunter vier Häuser in Niedersachsen und eines in Bremen. Rund 4.000 Mitarbeitende werden ihre Arbeit verlieren.
Diese Filialen schließen in Niedersachsen:
- Celle zum 30. Juni 2023
- Braunschweig zum 31. Januar 2024
- Hildesheim zum 31. Januar 2024
- Oldenburg zum 31. Januar 2024
- auch die Filiale in Bremen soll zum 31. Januar 2024 schließen
Verbleibende Filialen werden umgebaut
Die Filialen in Goslar, Göttingen, Hannover und Lüneburg bleiben nach Angaben des Unternehmens bestehen. Aufatmen können die Beschäftigten dort jedoch nicht: Auch in den verbleibenden Häusern solle Personal abgebaut werden, teilte Galeria Karstadt Kaufhof mit. Der Galeria-Betriebsratsvorsitzende in Göttingen, Florian Kruck-Steuer, sagte dem NDR Niedersachsen, er gehe von einem "weiterhin steinigen Weg" für Galeria Karstadt Kaufhof aus. Denn der Umbau der verbleibenden Filialen stehe noch aus. Den hatte der Konzern am Montag ebenfalls angekündigt.
Tausende verlieren ihren Arbeitsplatz
Nach Angaben des Gesamtbetriebsrats werden im Zuge des Insolvenzverfahrens in ganz Deutschland "weit über 5.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren". Das Unternehmen sprach von mehr als 4.000 Betroffenen. Sie sollen das Angebot erhalten, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, um sich für eine neue Stelle zu qualifizieren.
Schon zweites Insolvenzverfahren
Ende Oktober 2022 hatte Galeria Karstadt Kaufhof zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Insolvenz angemeldet. In einem Brief an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erklärte Konzernchef Miguel Müllenbach seinerzeit, Grund für die bedrohliche Lage des Unternehmens seien die explodierenden Energiepreise und die Konsumflaute in Deutschland. Eine erneute Sanierung werde mit erheblichen Einschnitten in das Filialnetz und einem deutlichen Stellenabbau verbunden sein. Im ersten Insolvenzverfahren hatte der Konzern 2020 gut 40 von damals 172 Filialen geschlossen. Rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren ihre Stellen.