Expeditionsschiff "Polarstern" in Richtung Arktis unterwegs
Die Polarstern, das Expeditionsschiff des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts, ist wieder unterwegs: Am Donnerstag ist der Eisbrecher vom norwegischen Tromsø aus in Richtung Nordpol gestartet.
Zwei Monate lang will ein rund 50-köpfiges Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Arktis Daten über die Folgen des Klimawandels sammeln. Laut Alfred-Wegener-Institut vermessen die Forschenden dazu die Dicke des Eises und führen Bohrungen durch, um die im Eis lebenden Algen zu untersuchen. Zudem setzt das Forschungsteam Unterwasserroboter ein, um alle Stockwerke des Ozeans bis zum Meeresboden in mehr als 4.000 Meter Tiefe zu erkunden. Antje Boetius, die Direktorin des in Bremerhaven ansässigen Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI), ist mit an Bord.
"Arktis ist ein Hotspot des Klimawandels"
"Die Arktis ist einer der Hotspots des Klimawandels, das schrumpfende Meereis verändert diesen einzigartigen Lebensraum schnell", sagte Meeresforscherin Boetius am Mittwoch. "Wir wollen dokumentieren, ob und wie sich die Lebewesen des arktischen Ozeans anpassen." 2012 stellte Boetius die bisher geringste sommerliche Eisausdehnung im Polarmeer fest - mit erheblichen Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem, so die Meeresforscherin. Im September könnte die Ausdehnung des Meereises einen neuen Tiefststand erreichen.
Polarstern Anfang Oktober in Bremerhaven zurückerwartet
Die jetzt startende Expedition "ArcWatch" setzt die "IceArc"-Expedition von 2012 fort. Mit dabei sind wieder Forscherinnen und Forscher der gleichen Disziplinen wie vor elf Jahren, um eine Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten. Der NDR dokumentiert in Zusammenarbeit mit UFA Documentary die Forschungsreise für das Erste und die ARD Mediathek. Anfang Oktober soll die Polarstern wieder in Bremerhaven einlaufen.