Mareike Wulf vor gelb-schwarzem Hintergrund. © dpa - Bildfunk Foto: Holger Hollemann

Europawahl 2024: Frauen Union Niedersachsen will Gleichberechtigung

Stand: 28.10.2023 08:22 Uhr

In Kürze müssen die Parteien ihre Listen zur Europawahl 2024 aufstellen. Die Vorsitzende der Frauen Union der CDU Niedersachsen fordert nun, dass ihre Partei die Liste paritätisch besetzt. Gelingt das?

von Mandy Sarti

Es ist ein regnerischer Herbsttag im Oktober: Mareike Wulf kommt direkt aus dem Bundestag in Berlin und macht vor ihrem Urlaub kurz Zwischenstopp in Hannover. Mit dabei hat die Vorsitzende der Frauen Union eine eindeutige Forderung: Sie will, dass die CDU in Niedersachsen die Listenplätze für die Europawahl im kommenden Jahr paritätisch besetzt, das heißt, immer abwechselnd mit einem Mann und einer Frau. "Für eine moderne Volkspartei führt gar kein Weg daran vorbei zu sagen: Natürlich legen wir großen Wert auf gleiche Partizipation von Männern und Frauen. Das sollte einfach selbstverständlich sein im Jahr 2023", sagte Wulf dem NDR in Niedersachsen.

Wulf fordert Rückendeckung vom Landesvorstand

Bei der Landtagswahl 2022 war das auch schon der Fall. Der damalige Landesvorsitzende Bernd Althusmann bestand darauf, die Liste im Reißverschlussverfahren zu besetzen. "Innerhalb der Frauen Union ist die Erwartung jetzt da, dass wir das immer so machen. Bei jeder Wahl - bei der Europawahl, bei der Bundestagswahl und bei der Landtagswahl", so Wulf. Doch bisher ist die Frage in der Partei laut Wulf noch nicht eindeutig geklärt. Sie wünscht sich entsprechende Unterstützung vom Landesvorstand. "Natürlich ist es gut, wenn der sich auch hinter die Forderung stellt und sagt: Ja, uns ist das wichtig. Es soll uns jetzt in Fleisch und Blut übergehen, dass wir die Listen im Reißverschlussvefahren aufstellen."

Landesvorsitzender Lechner und Generalsekretär Mohrmann äußern sich nicht

Doch der Landesvorsitzende Sebastian Lechner und auch Generalsekretär Marco Mohrmann wollten sich auf NDR Anfrage nicht äußern. Ein Sprecher der CDU Niedersachsen teilte mit: "Es wird auf der niedersächsischen CDU-Liste zur Europawahl gleich viele Frauen und Männer geben." Ob das aber tatsächlich bedeutet, dass die Plätze im Reißverschlussverfahren besetzt werden, bleibt offen. Am 25. November soll abschließend über die Liste entschieden werden.

Gerangel um die CDU-Listenplätze

Bei der Wahl 2019 sind aus Niedersachsen drei Abgeordnete ins EU-Parlament eingezogen. Sollte es der CDU im kommenden Jahr gelingen, auf mehr als 30 Prozent zu kommen, dürften sie einen weiteren Platz in Brüssel sicher haben. Bisher gelten David McAllister und Lena Düpont für die ersten beiden Listenplätze als gesetzt. Offen ist, wer auf die Plätze drei und vier kommen wird. Mehrere Frauen und Männer streiten um diese aussichtsreichen Plätze.

Wulf: Frauen als Vorbilder wichtig

Wulf, die von 2017 bis 2021 Landtagsabgeordnete war, ist inzwischen Bundestagsabgeordnete. Sie sagt, sie habe ein großes Interesse daran, dass sich die CDU modern aufstellt. "Die CDU hat immer mehrheitlich auch Frauen für sich als Wählerinnen gewinnen können. Und dafür sind natürlich entsprechende Vorbilder notwendig. Es ist auch ein klares Signal, dass wir ihre Interessen sehen und diese als Schwerpunkte aufnehmen. Und das machen wir natürlich, indem wir Frauen in die Parlamente bringen." Dafür wünscht sich die Christdemokratin, dass mehr CDU-Männer sagen: "Wir kämpfen Hand in Hand, Frauen und Männer, für eine starke und große Volkspartei, die in der Mitte der Gesellschaft verankert ist."

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 28.10.2023 | 11:00 Uhr

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