EU-Agrarreform bringt neue Regeln für Förderprämien
Mit Beginn des Jahres ist die EU-Agrarreform wirksam. Durch die sogenannte Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) gelten für Landwirte auch neue Regeln für EU-Förderprämien. Kritik gibt es von mehreren Seiten.
Für Landwirte soll es sich durch die EU-Agrarreform jetzt mehr lohnen, wenn sie ihre Flächen ökologischer und nachhaltiger bearbeiten. Und dabei geht es um viel Geld: Mehr als 30 Milliarden an EU-Geldern kann Deutschland bis Ende 2027 an die Landwirte verteilen. Größte Profiteure sind Niedersachsen und Bayern, die zusammen rund ein Drittel der deutschen Subventionen erhalten. Geld gibt es etwa für Maßnahmen, die der Artenvielfalt dienen - etwa Blühstreifen anlegen und Flächen ohne Pestizide bewirtschaften. Entsprechende Fördergelder sind damit viel mehr an Klima- und Umweltmaßnahmen gebunden.
Kritik von Landwirten - und Naturschützern
Naturschützern geht die Agrarreform nicht weit genug. So müsste zum Beispiel der Ökolandbau noch stärker honoriert werden, sagt der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Widerspruch kommt auch von den Landwirten: Viele sind unzufrieden mit den neuen Regeln - etwa wegen Details und geänderten Vorgaben. So etwa bei Grünlandbetrieben, die Moorflächen bewirtschaften: Eigentlich müsste dort mindestens alle zehn Jahre die Grasnarbe erneuert werden. Das ist aber nach den neuen Regeln nicht mehr erlaubt.
Landvolk fordert weniger Regeln
Überdies ist vielen in der Branche die Zahl der Vorgaben bereits zu viel. Das Regelwerk sei in vielen Fällen zu kleinteilig und habe immer weniger mit den konkreten Gegebenheiten in den Betrieben zu tun, sagte Landvolk-Präsident Holger Hennies der Nachrichtenagentur dpa. Er fordert eine Entbürokratisierung. Die derzeitige Menge an Regeln sei weder von Landwirten, Beratern und auch nicht von den Kontrollbehörden zu bewältigen. "Wir brauchen nicht ständig neue Vorschriften. Wir müssen das, was wir haben, besser machen", so Hennies.