Cousin mit Samurai-Schwert getötet: Neun Jahre Haft für Angeklagten
Wegen Totschlags hat das Landgericht Braunschweig einen 43-Jährigen zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Mann hatte im Jahr 2014 seinen Cousin in Salzgitter mit einem Samurai-Schwert getötet.
Mit dem Strafmaß blieb das Gericht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft von zwölf Jahren Haft wegen Totschlags. Die Verteidigung hatte vier Jahre wegen Totschlags in einem minder schweren Fall beantragt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, Revision ist möglich. Der Angeklagte hatte in dem Prozess Hiebe und Stiche auf seinen Cousin eingeräumt. Einen Mord aus Habgier, wie von der Staatsanwaltschaft zunächst angeklagt, bestritt er aber.
Täter tauchte neun Jahre lang unter
Nach Überzeugung der Strafkammer hatte der Angeklagte im Juli 2014 seinen Cousin zunächst mit einer leeren Glasflasche auf den Kopf geschlagen. Anschließend nahm er ein in der Wohnung liegendes Samurai-Schwert und stach damit mehrfach auf den 41-Jährigen ein, der in der Folge starb. Nach Schilderung des Angeklagten war in der Wohnung des Opfers zuvor ein Streit eskaliert, bei dem er sich auch bedroht fühlte. Das Gericht folgte den Angaben in Teilen: Das Geständnis sei glaubhaft, die Angaben zum Tathergang aber zweifelhaft, sagte der Vorsitzende Richter am Freitag.
Flucht auf die Philippinen
Nach der Tat war der Angeklagte auf die Philippinen geflüchtet und dort neun Jahre lang untergetaucht. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig wurde bereits 2014 unmittelbar nach der Tat ein internationaler Haftbefehl gegen den 43-Jährigen erlassen. Die weitergereichten Hinweise an die philippinischen Behörden führten damals allerdings nicht zur Festnahme des Mannes, da sein genauer Aufenthaltsort lange unklar war. Erst im Januar 2023 wurde er rund 200 Kilometer nördlich von Manila auf den Philippinen festgenommen. Im Juli wurde er schließlich nach Deutschland abgeschoben.