Coronavirus: Die Lage bis Freitagmittag
NDR.de berichtet weiter laufend über die Entwicklungen im Hinblick auf den Coronavirus - ab jetzt hier im norddeutschlandweiten Live-Blog.
(Hinweis der Redaktion: Die meisten verlinkten Fernseh- und Radio-Beiträge sind wegen der Verweildauer-Bestimmungen leider nicht mehr online verfügbar.)
Landeskirche: Vorsicht beim Abendmahl
Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers rät ihren Gemeinden zu Vorsichtsmaßnahmen, vor allem beim Abendmahl. Der Geistliche Vizepräsident im Landeskirchenamt, Arend de Vries, hat an die Gemeinden geschrieben: Es könne sinnvoll sein, auf einen Gemeinschaftskelch zu verzichten und Einzelkelche zu verwenden. Auch sollte die Oblate nicht in den Kelch getaucht werden - die Oblate bleibe bei aller Vorsicht ausgesprochen unhygienisch, heißt es allerdings. Wein sei im Hinblick auf Viren zudem besser als Traubensaft. Das Getränk sollte möglichst oft ausgetauscht und frisch eingeschenkt werden. Mit den Empfehlungen reagiert die Kirche den Angaben zufolge auf vielfache Nachfragen.
32 Fälle deutschlandweit
In Deutschland sind aktuell 32 Personen nachgewiesenermaßen mit dem Coronavirus infiziert.
Stadt Wolfsburg will informieren
Die Stadt Wolfsburg hat für heute eine Pressekonferenz angekündigt, wie die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" berichtet. Vertreter von Stadt, Gesundheitsamt und Klinikum wollen demnach über allgemeine Maßnahmen zum Coronavirus informieren.
Pressekonferenz aus dem UKE live bei NDR.de
Heute um 12 Uhr wollen die Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), Behörden und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) in einer Pressekonferenz weitere Details zum Coronavirus-Fall bekannt geben. NDR.de zeigt die Pressekonferenz hier live. Ein Mitarbeiter der Kinder- und Jugendmedizin ist mit dem Virus infiziert.
Erkrankter UKE-Mitarbeiter zu Hause isoliert
Der Mitarbeiter der Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), der sich mit dem Coronavirus infiziert hat, ist laut UKE in stabilem Zustand. Er befindet sich zu Hause in Schleswig-Holstein in häuslicher Isolierung. Alle Kontaktpersonen des Mannes werden informiert und auf den Erreger getestet. Kolleginnen und Kollegen sowie alle Kinder und deren Eltern, die engen Kontakt mit dem Mann hatten, werden für 14 Tage unter Quarantäne gestellt, entweder im UKE oder - soweit es der Gesundheitszustand zulässt - zu Hause. Auf der betroffenen Station finden keine Neuaufnahmen statt.
Stadt beantwortet Fragen von Bürgern
Die Stadt Braunschweig wird heute auf einer Pressekonferenz über das Thema Coronavirus informieren. Anlass sei eine erhöhte Zahl von Anfragen von Bürgern, sagte ein Sprecher. Die Besorgnis in der Stadt habe nach den Fällen in Italien und der Warnung von Gesundheitsminister Spahn vor einer Epidemie zugenommen. Vertreter der Verwaltung, des Gesundheitsamts, der Feuerwehr und des Klinikums werden daher alle wichtigen Fragen beantworten.
Wirtschaft leidet unter Coronavirus
Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer (IHK) ist etwa die Hälfte der Unternehmen in der Region Osnabrück durch das Coronavirus beeinträchtigt. Neben Reiseverboten und erhöhten Hygienemaßnahmen würden vor allem Lieferengpässe die Betriebe belasten, sagte ein Sprecher. Die Folgen seien noch nicht abschätzbar.
Erster Coronavirus-Fall in der Hansestadt
Das neuartige Coronavirus hat nun auch Norddeutschland erreicht. Die Behörden in Hamburg bestätigten, dass ein Mitarbeiter der Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) erkrankt ist. Der Mann war am Sonntag aus einem Italien-Urlaub zurückgekehrt. Als sich am Dienstag erste Symptome zeigten, habe er seinen Dienst abgebrochen. Die betroffene Station am UKE nimmt derzeit keine Patienten auf.
Student sehr wahrscheinlich nicht infiziert
Bei einem 22-Jährigen aus Clausthal-Zellerfeld hat sich der Verdacht einer Corona-Infektion mit großer Wahrscheinlichkeit nicht bestätigt. Es könne mit 90-prozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden, dass sich der Student angesteckt habe, teilte der Landkreis Goslar mit. Das hätten erste Labortests ergeben. Ein endgültiges Ergebnis soll am Mittag vorliegen. Der Landkreis schaltet ab dem Vormittag ein Bürgertelefon mit der Nummer (05321) 70 08 79, um Fragen der Bevölkerung zu beantworten.
20 bestätigte Corona-Infektionen in NRW
Niedersachsens Nachbar Nordrhein-Westfalen bestätigt am Donnerstagabend 14 weitere Corona-Infektionen. Alle betreffen den Landkreis Heinsberg und stehen damit offenbar in Zusammenhang mit den bereits aus NRW bekannten Infektionen. Auch Baden-Württemberg meldet am Abend vier neue Infektionen. Damit sind derzeit bundesweit 29 Infektionsfälle bekannt.
Expertin beantwortet User-Fragen bei NDR.de/Niedersachsen
Die stellvertretende Ärztekammer-Präsidentin Marion Renneberg hat auf der Facebook-Seite von NDR Niedersachsen via Facebook-Live und im Video-Livestream auf NDR.de Fragen von Userinnen und Usern beantwortet. Die Medizinerin sagte, die neue Form des Coronavirus sei durchaus ernst zu nehmen. Sie warnte aber ausdrücklich davor, in Panik zu verfallen. Rund 80 Prozent der Erkrankungen verliefen völlig harmlos. Die beste Maßnahme, sich selbst und seine Mitmenschen vor einer Ansteckung zu schützen, sei die strikte Einhaltung der Hygieneregeln. Also regelmäßiges und gründliches Händewaschen und in die Ellenbeuge und nicht in die Handflächen zu niesen. Wer sich nicht wohl fühlt, sollte möglicherweise große Menschenansammlungen meiden und auch allzu engen Kontakt zu Mitmenschen vermeiden. Für "Hamsterkäufe" und das Tragen eines Mundschutzes sieht Renneberg derzeit keinen Anlass.
Bistum: Kein Händereichen zum Friedensgruß
Besondere Vorsichtsmaßnahmen gibt das Bistum Hildesheim über seine Mitarbeiter an seine Gemeinden raus: In den Gottesdiensten soll auf das Händereichen zum Friedensgruß verzichtet werden, heißt es in einem Schreiben. Außerdem bleiben die Weihwasserbecken in den Kirchen aufgrund akuter Ansteckungsgefahr leer. Beim Austeilen der Kommunion sollten die Hostien nicht in den Mund gelegt werden.
Stoppt der Frühling die Corona-Ausbreitung?
"Wir erwarten durchaus, dass im Frühjahr die Häufigkeit, mit der sich diese Krankheit verbreitet, abnimmt. So wie bei Viruserkrankungen, bei Grippe ja auch". Das sagte Jens Wagenknecht, Facharzt für Allgemeinmedizin, bei NDR 1 Niedersachsen.
Mann in Klinik: "Geringer Verdachtsfall"
Laut "Goslarscher Zeitung" (GZ) liegt ein Mann wegen des Verdachts einer Corona-Infektion im Krankenhaus. Einem Sprecher zufolge handelt sich jedoch um einen "sehr geringen Verdachtsfall". Der Mann sei Student aus Clausthal. Ob es sich tatsächlich um eine Infektion handelt, wird gerade in Göttingen untersucht. Der Landkreis rechne noch heute mit einem Ergebnis der Laboruntersuchung, meldet die GZ.
Coronavirus: Ärztin steht Rede und Antwort
In einem Livestream auf unserer Facebookseite NDR Niedersachsen beantwortet die Ärztin Marion Renneberg Fragen rund um das Coronavirus. Schon jetzt können Sie dort Fragen an die Experten hinterlassen. NDR Moderatorin Christina von Saß wird der Expertin dann von 18.30 bis 19 Uhr die Fragen der Nutzer stellen.
Kultusminister: Schulen sollen auf gute Hygiene achten
Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hat angesichts der Corona-Fälle in Deutschland die Schulen aufgerufen, auf eine gute Hygiene bei Schülern, Lehrern und Schulpersonal zu achten. Panik und Hektik sei aber nicht nötig, sagte der SPD-Politiker dem NDR in Niedersachsen. In Bezug auf Schulschließungen betonte der Minister, dass es keinen Automatismus gebe. Dafür seien die Gesundheitsämter im Land zuständig, von Fall zu Fall zu entscheiden. Auch Klassenfahrten müssten nicht pauschal abgesagt werden. Wichtig sei es aber, sich über Risikogebiete im Klaren zu sein und das in den Schulen gut abzusprechen, ob eine Fahrt noch gewünscht sei. Dazu müsse man sich auch mit den Eltern der Schüler besprechen.
Arzt: "Influenza A momentan noch größeres Problem"
Fragen Sie Corona-Expertin Marion Renneberg
Heute Abend beantwortet die Ärztin und Corona-Expertin Marion Renneberg in einem Livestream auf unserer Facebookseite NDR Niedersachsen Fragen rund um das Virus. Schon jetzt können Sie dort Fragen an die Experten hinterlassen. NDR Moderatorin Christina von Saß wird der Expertin dann von 18.30 bis 19 Uhr die Fragen der Nutzer stellen.
Angstforscher warnt vor Überreaktionen
Der Göttinger Angstforscher und Psychiater Borwin Bandelow rät zu einem "gesunden Fatalismus" im Umgang mit der Ausbreitung des Coronavirus. Es erwüchsen immer für einen gewissen Zeitraum Ängste, wenn eine neue Gefahr auftauche. Menschen gewöhnten sich aber an neue Situationen. Unberechtigt oder irrational sei die Angst vor der Ausbreitung und Ansteckung mit dem Virus aber nicht. Schließlich seien Menschen bereits daran gestorben und das Virus scheine gefährlicher als das Grippevirus zu sein. Weil sich die Infektionswelle erst jetzt von Asien nach Europa und Deutschland ausgebreitet habe, werde das Coronavirus in der Wahrnehmung noch länger als Gefahr präsent sein, so Bandelow. Behörden, dem Gesundheitsministerium und den Medien rät er dazu, vorsichtig und sachlich mit Maßnahmen gegen die Ausbreitung umzugehen, ohne die Situation herunterzuspielen. "Mitunter wollen Verantwortliche nicht tatenlos abwarten, so dass Überreaktionen programmiert sind."
Bürgertelefon für Fragen zum Coronavirus
Der Landkreis Lüneburg hat heute Mittag ein Bürgertelefon unter der Rufnummer (04131) 26 10 00 eingerichtet. Hier können Bewohner des Landkreises Informationen zum Thema Coronavirus erfragen. Am Telefon sitzen Mitarbeiter des Landkreises, bei speziellen Fragen vermitteln sie den Anrufer an das Gesundheitsamt weiter. Die Landkreise im Nordosten verzeichnen inzwischen immer mehr Nachfragen.
Arzt: Übertragung durch Gegenstände unwahrscheinlich
Weitere Entwarnung nach Verdachtsfall
Die Stadt Bremerhaven hat in einem weiteren Corona-Verdachtsfall Entwarnung gegeben. Ein 33-Jähriger, der sich beruflich am 18. und 19. Februar in der Lombardei in Italien aufgehalten und anschließend Schnupfen gehabt habe, sei nicht am Coronavirus erkrankt, so die Stadt.
Arzt: "Unser Immunsystem kennt das Coronavirus nicht"
Italien-Reise von 900 Schülern auf der Kippe
Eine Italien-Reise des Europa Gymnasiums Papenburg steht angesichts des Coronavirus-Ausbruchs in Nord-Italien auf der Kippe. Die Schule hatte die Reise anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens mit allen Jahrgängen vom 20. Bis 27. März geplant. Mehr als 900 Schüler, rund 70 Lehrer und etwa 20 Eltern, die als medizinisches Fachpersonal mitfahren würden, hatten sich dafür angemeldet. Nach Informationen von NDR 1 Niedersachsen kommt heute Abend der Schulvorstand zusammen, um darüber zu beraten, ob die Reise verschoben wird oder nicht. Am Ende muss Schulleiter Theo Hockmann die Entscheidung fällen. Dies wolle er voraussichtlich morgen machen - nach Absprache mit dem Kollegium und dem Elternrat. Bereits gestern hatte das Gymnasium Mellendorf aus der Region Hannover eine geplante Skifahrt nach Südtirol kurzfristig abgesagt.
Arzt beschreibt Symptome von Corona-Erkrankung
Continental schränkt Reisen in betroffene Gebiete ein
Der Autozulieferer Continental mit Hauptsitz in Hannover erhöht wegen der Ausbreitung des Coronavirus seine Vorsichtsmaßnahmen. Geschäftsreisen von und nach China, Südkorea und in Teile Italiens seien eingeschränkt, so Conti. Zudem werde für die Belegschaft der Gesundheitsschutz verstärkt. Die einzelnen Standorte würden mit geeigneter persönlicher Schutzausrüstung für die Mitarbeiter beliefert. Der Automobilzulieferer hat unter anderem Werke in den vom Coronavirus stark betroffenen Ländern China, Südkorea und Italien. Eigenen Angaben steht Conti mit Zulieferern und Kunden im engen Austausch, "um potenzielle Einschränkungen der Lieferkette so gering wie möglich zu halten".
Verdachtsfall hat sich nicht bestätigt
Der Corona-Verdachtsfall in Lüneburg hat sich nach Angaben des Landkreises nicht bestätigt.
Gesundheitsamts-Leiter ruft zu Transparenz auf
Der Leiter des niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, Matthias Pulz, hat in einem Interview mit NDR Info die Politik zu Transparenz aufgerufen. So müssten den Bürgern Schul- und Kitaschließungen verständlich gemacht werden, sagte er. In der jetzigen Phase könnten solche Maßnahmen wichtig sein, um die Verbreitung des Virus abzumildern. "Ich glaube, wenn man das gut erklärt, dann hat man damit auch Erfolg", so Pulz. Skeptisch sei er dagegen bei der Idee, ganze Regionen abzuriegeln - sowohl was den Erfolg anbelange als auch das Verständnis in der Bevölkerung. Die deutschen Krankenhäuser sieht er indes gut auf das Coronavirus vorbereitet. "Es gibt auf jeden Fall genügend Betten-Kapazitäten, um diese Patienten zu versorgen."
Unternehmen beklagen Lieferengpässe
Das sich ausbreitende Coronavirus wirkt sich auch auf die Wirtschaft im Nordwesten Niedersachsens aus. In einer Blitzumfrage der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer berichteten einige Unternehmen von Lieferengpässen, da sowohl die Produktion als auch der Transport in China eingeschränkt seien.
Hannover Messe berät über Schutzmaßnahmen
Die Veranstalter der Hannover Messe wollen zusammen mit den Gesundheitsbehörden in den kommenden Tagen über konkrete Schutzmaßnahmen vor dem Coronavirus entscheiden. Nach aktuellem Stand werde die weltgrößte Industrieschau wie geplant ab dem 20. April stattfinden, heißt es. Die Situation könne sich aber jeden Tag ändern. Deshalb stünden alle Beteiligten in engem Austausch.
Land bereitet sich auf erste Fälle vor
Niedersachsen bereitet sich verstärkt darauf vor, dass auch hierzulande bald die ersten Corona-Fälle auftreten könnten. Eine Expertengruppe berät unter anderem darüber, wie mit möglichen und bestätigten Fällen umzugehen ist, wer die Bürger informiert und wann Schulen geschlossen werden sollten. Der Gruppe gehören Ärzte, Vertreter von Ministerien, Behörden und Kommunen an. Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) betont, dass alle Maßnahmen sinnvoll und verhältnismäßig sein müssten. Eine vorsorgliche Absage der Hannover Messe oder systematische Kontrollen am Flughafen Hannover hält sie derzeit nicht für sinnvoll.
Reisende aus Risikogebieten sollen sich melden
Der Landkreis Vechta bittet alle Menschen, die in einem der Hochrisikogebiete in China, Italien, Südkorea oder Iran waren, sich umgehend beim Gesundheitsamt zu melden. Das gelte auch für Personen, die Kontakt zu einem Erkrankten hatten, bei dem das Coronavirus bestätigt wurde. Die Kreisverwaltung hat für Fragen diesbezüglich ein Bürgertelefon unter der Telefonnummer (04441) 898 33 33 eingerichtet.
Klarheit über Verdachtsfall in Lüneburg erwartet
Im Laufe des Tages soll sich klären, ob sich ein Corona-Verdachtsfall in Lüneburg bestätigt oder nicht. Eine Person liegt dort in der Klinik in einem Isolierzimmer. Über Geschlecht und Alter machte das Krankenhaus keine Angaben. Im Landkreis Harburg hatte sich ein Verdachtsfall gestern nicht bestätigt.
Gesundheitsexperte beantwortet morgen (Donnerstag) Fragen
Das Coronavirus breitet sich weltweit weiter aus. In Niedersachsen sind aber noch keine Infektionen bekannt. Haben Sie wichtige Fragen zum Thema? Antworten gibt morgen Jens Wagenknecht, Facharzt für Allgemeinmedizin und erster Stellvertretender Landesvorsitzender des Hausärzteverbandes Niedersachsen. Er beantwortet von 7.45 Uhr bis 12 Uhr Ihre Fragen rund um das Thema Coronavirus. Sie können anrufen und mit dem Gesundheitsexperten sprechen. Die Telefonnummer lautet (0511) 80 22 22. Sie können uns auch eine Sprachnachricht schicken - das geht ganz einfach mit der NDR Niedersachsen App.
Coronavirus könnte sich auch auf Seehandel auswirken
Die Folgen der Coronavirus-Epidemie könnten sich auch in den Häfen von Wilhelmshaven und Bremerhaven bemerkbar machen. Bisher seien die konkreten Auswirkungen auf den Seehandel mit China noch unklar, hieß es von Bremenports. Es sei aber sicher, dass es sie geben werde. Im JadeWeserPort in Wilhelmshaven ist nach Angaben des Terminalbetreibers Eurogate derzeit noch nichts zu spüren. Mit Blick auf gestrichene Schiffsabfahrten in Asien sei das wohl aber nur eine Frage der Zeit. Eine Prognose könne noch nicht gegeben werden.
Land trifft Vorkehrungen
Bundesgesundheitsminister: "Beginn einer Corona-Epidemie in Deutschland"
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wertet die neuen Corona-Fälle in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen als weitere Zeichen, dass Deutschland am Beginn einer Virus-Epidemie steht. Die neue Qualität sei, dass die Infektionsketten teilweise nicht mehr nachzuvollziehen seien. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Epidemie Deutschland verschone, werde sich wohl nicht ergeben, so Spahn.
Reimann: "Beobachten Entwicklung mit Ernsthaftigkeit"
"Die wichtigste Nachricht vorweg: Das Coronavirus zirkuliert in Niedersachsen weiter nicht", sagte Gesundheitsministerin Reimann im Landtags-Plenum. Stand jetzt gebe es noch keinen bestätigten Fall einer Infektion. "Dennoch beobachten wir die aktuelle Entwicklung in unseren Nachbarländern mit der nötigen Ernsthaftigkeit und Achtsamkeit." Auch in Niedersachsen müsse man mit ersten Fällen rechnen, sagte die Ministerin. Doch das Land sei gut vorbereitet. "Niedersachsen war eines der ersten Länder, das die Diagnostik des Virus im Landesgesundheitsamt selbst vornehmen kann."
Expertengruppe bereitet Schritte für Ernstfall vor
Das Land hat eine Expertengruppe eingerichtet: Ärzte, Behörden, Kommunen und verschiedene Ministerien sitzen demnach zusammen, um Schritte für den Ernstfall vorzubereiten. Zum Beispiel: Wie ist mit möglichen und bestätigten Fällen umzugehen? Wer informiert die Bürger - oder wann sollten Schulen geschlossen werden? Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) betonte im Landtag, alle Maßnahmen müssten sinnvoll und verhältnismäßig sein. Man müsse immer von Fall zu Fall entscheiden.
Reifenmesse: Temperatur-Messung am Eingang
Die Veranstalter der Reifenmesse Tire Technology Expo in Hannover haben strenge Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Besucher oder Mitarbeiter, die in die Halle wollen, müssen schriftlich bestätigen, in den 17 Tagen vor ihrer Ankunft nicht in China gewesen zu sein, hieß es. Auch müssten sie bestätigen, keine Grippe oder Lungenentzündung zu haben und kein Träger des neuen Coronavirus zu sein. Beim Einlass werde bei jedem Besucher per elektronischem Screening zudem die Temperatur gemessen.
Verdacht bestätigt sich nicht
Update: Der Verdachtsfall im Landkreis Harburg hat sich nicht bestätigt, sagte eine Kreissprecherin zu NDR 1 Niedersachsen.
Janssen-Kucz: "Sicherheit vor wirtschaftlichen Interessen"
Die Veranstalter der Hannover Messe, die vom 20. bis 24. April stattfindet, wollen sich mit der Entscheidung über eine mögliche Verschiebung der weltgrößten Industrieschau noch Zeit lassen. "Die Entwicklungen rund um das Coronavirus nehmen wir sehr ernst. Wir sind dazu im engen Austausch mit den zuständigen Gesundheitsbehörden, dem Ausstellerbeirat der Hannover Messe sowie unseren Partnerverbänden VDMA und ZVEI", teilte das Unternehmen mit. Die Grünen-Abgeordnete Meta Janssen-Kucz machte heute während der Plenarwoche im Landtag noch einmal deutlich: "Die Sicherheit geht vor wirtschaftliche Interessen."
TUI verschärft Vorsorge
Der hannoversche Reisekonzern TUI hat seine Vorsorge verschärft. Alle Gesellschaften des Unternehmens, Kreuzfahrten, Flüge und Hotels eingeschlossen, befolgen "etablierte Verfahren zur Verhinderung von Infektionen", wie der weltweit agierende Konzern mitteilt. Außerdem seien Hygienemaßnahmen erhöht worden. Für das abgeriegelte Hotel auf Teneriffa habe TUI Deutschland für alle Anreisen bis 13. März einen Buchungsstopp verhängt. Auch für Reisen nach China gelte ein Buchungsstopp.
Zwei Verdachtsfälle im Nordosten
In Nordostniedersachsen gibt es aktuell zwei neue Corona-Verdachtsfälle. Im Landkreis Harburg hatte sich ein junger Mann mit entsprechenden Symptomen bei seinem Hausarzt gemeldet, der anschließend die Behörden informierte. Das Untersuchungsergebnis soll offenbar im Laufe des Abends vorliegen. Einen weiteren Fall gibt es in Lüneburg. Dort ist im Klinikum eine Person eingeliefert worden und befindet sich in einem Isolierzimmer. Über Geschlecht und Alter machte die Klinik keine Angaben. Ob es sich tatsächlich um einen Corona-Fall handelt, soll erst morgen klar sein.
Verdacht bestätigt sich nicht - Schule fällt aus
Wegen eines Corona-Verdachts bleibt in Steyerberg (Landkreis Nienburg) heute eine Grundschule vorübergehend geschlossen. Der anfängliche Verdacht hat sich allerdings nicht betätigt, sagte ein Sprecher des Landkreises. Der Ehemann einer Lehrerin hatte verdächtige Symptome gezeigt. Bei ihm wurde jedoch inzwischen eine normale Grippe diagnostiziert. An der Schule findet morgen der Unterricht wie geplant statt, sagte der Sprecher.
Fühlen Sie sich krank? Nicht einfach zum Arzt gehen!
Das niedersächsische Landesgesundheitsamt erklärt auf Nachfrage von NDR.de, dass Menschen bei einem begründeten Infektionsverdacht - zum Beispiel nach einem Aufenthalt in besonders vom Coronavirus betroffenen Gebieten wie China, Iran oder im nördlichen Italien - sich zunächst telefonisch in einer Arztpraxis melden sollten. Diese könnte dann Maßnahmen treffen, sodass der möglicherweise Infizierte nicht in Kontakt mit anderen Patienten komme.
Dienstag, 25. Februar
Reifen-Messe: Gäste werden auf Fieber untersucht
Wochenlang eingeschlossen auf Kreuzfahrtschiff
Ein Ehepaar aus dem Emsland saß seit Anfang Februar auf einem Kreuzfahrtschiff vor Yokohama (Japan) fest. Hunderte Passagiere waren unter Quarantäne gesetzt. Mittlerweile sind sie zurück - doch Entwarnung gibt es noch nicht. Zwei weitere Wochen müssen sie nun in ihrer Wohnung ausharren, ohne Kontakt zu Nachbarn und Verwandten.
Montag, 24. Februar
Häusliche Quarantäne und Handhygiene
Im Fall einer bestätigten Infektion mit dem Virus in Niedersachsen setzt Ministerin Reimann auf häusliche Quarantäne. Damit gebe es in Deutschland gute Erfahrungen, sagte sie. Um sich persönlich vor einer Ansteckung zu schützen, gelten die gleichen Empfehlungen wie beim Schutz vor einer Virus-Grippe: Eine gute Handhygiene wird empfohlen. Das Tragen eines Mundschutzes im öffentlichen Raum halten Experten für Gesunde für wenig sinnvoll.
Reimann: "Niedersachsen gut vorbereitet"
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) sieht das Land gut vorbereitet: "Wir haben schon vor Wochen eine Diagnostik eingeführt, sodass wir Corona sehr schnell und sehr gezielt nachweisen können."