Chanukka: "Wache der Solidarität" vor Synagoge in Osnabrück
Vor der Osnabrücker Synagoge ist anlässlich des jüdischen Lichterfestes Chanukka eine "Wache der Solidarität" gestartet. Bis zum 20. Dezember wollen Freiwillige ihre Verbundenheit mit Jüdinnen und Juden zeigen.
Aufgerufen zu der Aktion hat der Osnabrücker Kulturberater Reinhart Richter. In Zeiten der "Wiederkehr des Antisemitismus" soll die Aktion ein Zeichen der Anteilnahme gegenüber jüdischen Menschen sein, begründete der 84-Jährige die Initiative. Die Idee: Jeden Tag von morgens um 7 Uhr bis abends um 19 Uhr sollen sich mindestens zwei Personen vor der Synagoge aufhalten. Den Anfang machten am Donnerstag Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) und die islamische Theologin Dua Zeitun. "Wir hier in Deutschland sind eine Gemeinschaft und sind für den Schutz aller Religionsgemeinschaften", betonte die Muslima. Man werde keinen Antisemitismus dulden. Aufgrund der großen Resonanz auf die Aktion, wurde sie bis zum 20. Dezember verlängert.
Solidaritätsaktion zu Chanukka stößt auf große Resonanz
Das Chanukka-Fest dauert acht Tage und endet am 15. Dezember. Für die Dauer der Solidaritätsaktion hätten bereits viele Menschen ihre Bereitschaft signalisiert, eine zweistündige Wache zu übernehmen, sagte Initiator Reichert. So habe sich etwa der VfL Osnabrück für den kompletten 12. Dezember angemeldet. Mit dabei seien auch das Bistum Osnabrück, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, das Theater sowie Parteien und Mitarbeitende des Felix-Nussbaum-Museums. Weil die positive Resonanz auf die Solidaritätswache so groß sei, wurde die Aktion bis zum 18. Dezember ausgeweitet.
Veranstaltungen in Hannover zum jüdischen Lichterfest
Chanukka wird weltweit mit vielen öffentlichen Veranstaltungen gefeiert. In Hannover hat das Zünden eines großen Chanukka-Leuchters auf dem Opernplatz Tradition. Am Mittwochabend wurde der neue sechs Meter hohe LED-Leuchter bereits aufgestellt, am Sonntag soll er eingeweiht werden.