Bundeswehr: Jeder achte Rekrut kommt aus Niedersachsen
Die Bundeswehr hat 2022 deutlich mehr Menschen eingestellt als im Jahr zuvor. Der Anteil an jungen Soldatinnen und Soldaten aus Niedersachsen ist dabei überproportional groß.
Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums wurden im vergangenen Jahr bundesweit 18.775 Soldatinnen und Soldaten eingestellt - rund zwölf Prozent mehr als ein Jahr davor. Etwa jeder achte neue Rekrut (2.463) stammt den Angaben zufolge aus Niedersachsen. Hinter Nordrhein-Westfalen (4.317) ist das im bundesweiten Vergleich der zweithöchste Wert. Dabei stellt das Land nur ein Zehntel der Einwohner Deutschlands.
Ein Drittel mehr Rekruten in Schleswig-Holstein
Einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnet Schleswig-Holstein bei Rekruten. Dort traten im vergangenen Jahr 1.107 neue Soldatinnen und Soldaten zum Dienst an - das sind 34,5 Prozent mehr als 2021. Das Vor-Corona-Niveau wurde aber nicht erreicht: Im Jahr 2019 nahmen noch 1.368 Männer und Frauen aus Schleswig-Holstein den Dienst bei der Bundeswehr auf. Auch bei den Rekruten aus Mecklenburg-Vorpommern wurden die Zahlen aus dem Jahr 2021 übertroffen: 532 neue Soldatinnen und Soldaten traten hier ihren Dienst an (Vorjahr: 499).
Bundeswehr: Anteil an Frauen und Minderjährigen steigt
Im Vergleich zum Vorjahr ist auch die Zahl der Frauen, die neu zur Bundeswehr kamen, angestiegen. In Niedersachsen stießen 443 Frauen im vergangenen Jahr zur Truppe. Das entspricht dem bundesweiten Anstieg von etwa 17 Prozent. Die anderen norddeutschen Bundesländern liegen etwas niedriger: Schleswig-Holstein kommt auf 624 Rekrutinnen (16,9 Prozent). Mecklenburg-Vorpommern zählte 79 neue Soldatinnen (15 Prozent).
Auch der Anteil minderjähriger Rekruten hat zugelegt: In Niedersachsen waren im vergangenen Jahr 179 Rekruten zum Dienstantritt erst 17 Jahre alt. Laut Bundesverteidigungsministerium ist sichergestellt, dass die unter 18-Jährigen keinen Dienst leisten, bei dem sie selbstständig eine Waffe nutzen müssten. Darüber hinaus stelle die Bundeswehr sicher, dass nur 17-Jährige eingestellt würden, die sich eingehend mit den Anforderungen des Soldatenberufs auseinandergesetzt hätten und dafür geeignet seien.