Bistum Osnabrück bekommt Beauftragte gegen Missbrauch
Das katholische Bistum Osnabrück hat die Position einer unabhängigen Beauftragten geschaffen, um seine Maßnahmen im Kampf gegen sexualisierte Gewalt zu verstärken.
Die Stelle antreten wird die Juristin Sandra Körbs, wie die Diözese am Freitag mitteilte. Sie soll die Abläufe zum Umgang mit jedem einzelnen Verdachtsfall sexuellen Missbrauchs kontrollieren und dabei frei von Weisungen der Bistumsleitung sein. Die 50-Jährige bringt laut Bistum Erfahrungen in der Leitung von Personal- und Rechtsabteilungen mit. Aktuell sei sie als Anwältin für die Stadtwerke Osnabrück AG tätig.
Ungenügender Umgang mit Betroffenen
Ende September hatte Bischof Franz-Josef Bode die Schaffung der Stelle angekündigt. Die Kirche reagierte damit auf einen Zwischenbericht der Uni Osnabrück zu sexualisierter Gewalt im Bistum. Die Bistumsleitung habe vielfach ungenügend agiert und reagiert, heißt es im Bericht der interdisziplinären Forschungsgruppe der Universität zum Umgang mit Betroffenen. Zu wenig und zu selten seien die Verantwortlichen auf deren Bedürfnisse und Anliegen eingegangen.