Zahl der Schüler in Hamburg deutlich gestiegen
Hamburg hat im vergangenen Schuljahr so viele Schülerinnen und Schüler aufgenommen wie nie zuvor, nämlich knapp 7.500. Vor allem wegen des Ukraine-Kriegs kamen viele Kinder und Jugendliche dazu, insgesamt wurden 350 neue Klassen eingerichtet.
"Einen solch massiven Zuwachs hat es seit Beginn der Schuljahresstatistik in den 60er-Jahren in Hamburg noch nie gegeben", sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag während der Vorstellung der Schuljahresstatistik. Bei den zusätzlichen Schülerinnen und Schülern handele es sich "vor allem um viele Flüchtlinge aus der Ukraine", so Rabe.
Fast 260.000 Schüler an Hamburgs Schulen
Insgesamt gibt es in diesem Schuljahr rund 259.000 Schülerinnen und Schüler, davon rund 211.000 an den allgemeinbildenden Schulen. Das Schulsystem in der Stadt sei zwar auf ein deutliches Schülerwachstum eingestellt, angesichts einer Vervierfachung des jahresüblichen Zuwachses in einem Jahr stoße es aber langsam an die Grenzen, ergänzte Rabe. Die Schulen hätten dafür rund 400 zusätzliche Klassenräume eingerichtet.
Schüler sollen besser verteilt werden
Außerdem sollen die Schülerinnen und Schüler noch besser auf die Schulen verteilt werden - auch um den Preis längerer Schulwege, so Rabe: "Wir haben durchaus noch Leerstände und Möglichkeiten an Schulen, nur nicht in fußläufiger Entfernung." Er glaube aber, für Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen müsse es möglich sein, etwas weitere Schulwege zurückzulegen.
600 neue Lehrkräfte an den Schulen eingestellt
Zudem wurden mehr als 600 Pädagogen und Pädagoginnen im vergangenen Jahr neu eingestellt. Darum bleiben die Schulklassen weiter klein, sagte Rabe. "Entscheidend ist, dass es wieder gelungen ist, auch bei der Einstellungspraxis bei den Lehrkräften mitzuhalten, damit die Qualität, Betreuung und Unterrichtsverhältnisse hier nicht absinken." Sie seien noch genauso wie vor sechs oder sieben Jahren - trotz des sehr großen Schülerzuwachses.
Mehr Studienplätze für Lehramt gefordert
Rabe forderte mehr Studienplätze für das Lehramt. Darüber wolle er im März mit der Wissenschaftsbehörde sprechen. Außerdem sollen es Quer- und Seiteneinsteiger an Hamburgs Schulen leichter haben.
Mehr Schüler mit einer Migrationsgeschichte
Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund ist den Angaben zufolge auf aktuell 53 Prozent in den Klassen 1 bis 10 gestiegen. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, in deren Familien zu Hause überwiegend kein Deutsch gesprochen wird, betrage demnach 31,4 Prozent.
Weniger Kinder bleiben sitzen
Überraschenderweise müssen deutlich weniger Schülerinnen und Schüler Klassen wiederholen, so die Schulbehörde. Offenbar würden die Corona-Fördermaßnahmen wirken. Im Schuljahr zuvor hatten Klassenwiederholungen wegen der Pandemie deutlich zugenommen.
Der aktuelle Schulentwicklungsplan sieht laut Schulbehörde bis zu 44 neue Schulen vor, etwa 100 Schulen sollen erweitert werden. Um kurzfristig Engpässe zu vermeiden, hat die Schulbehörde aber auch vorsorglich 50 Schulcontainer bestellt.