Wieder Hunderte bei Demo gegen Rassismus in Ottensen
In Hamburg-Ottensen haben am Sonntag erneut Hunderte Menschen gegen Rassismus demonstriert. Die Veranstaltenden zählten 2.500, die Polizei 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Hintergrund ist die rassistische Bedrohung einer Familie in Ottensen vor einer Woche. Das Motto der Kundgebung am Sonntag lautete "Wir stehen zusammen für ein solidarisches Hamburg". Die Rednerinnen verlangten eine umfassende Aufklärung und forderten dazu auf, für eine Gesellschaft zu kämpfen, in der Vielfalt geschätzt werde. "Wir dürfen nicht schweigen, wenn Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert, bedroht und angegriffen werden", sagte Milicent Adjei vom Afrikanischen Bildungszentrum.
Bereits am Freitag waren mehr als 2.000 Menschen in Ottensen auf die Straße gegangen, um gegen Rassismus zu demonstrieren.
Rassistische Parolen an Wohnungstür
Anlass der Kundgebungen war die Bedrohung einer Familie aus Ghana. Die Demonstrierenden bekundeten ihre Solidarität mit einer jungen Mutter, die in ihrem Wohnhaus in der Griegstraße rassistisch bedroht worden war. Die Ghanaerin lebt allein mit ihren zwei kleinen Kindern. Am Montagmorgen hingen an ihrer Wohnungstür Plakate mit rassistischen Parolen, auf einigen war das AfD-Logo zu sehen. Außerdem wurde ihr Kinderwagen vor dem Haus abgebrannt, und auf ihrer Fußmatte lag Müll. Der Staatsschutz der Polizei ermittelt.