Warnstreik der Lokführer behindert Bahnverkehr in Hamburg
Ein Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am Freitag zu starken Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr bei der Bahn geführt. In Hamburg war auch der S-Bahn-Verkehr betroffen.
Der 24-stündige Streik im Personenverkehr der Bahn endete am Freitagabend um 22 Uhr. Allerdings könnte es auch später noch Auswirkungen des GDL-Streiks geben.
Notbetrieb bei der Hamburger S-Bahn
Die S-Bahn Hamburg war am Freitag im Notbetrieb unterwegs. "Auf den Hauptlinien S1, S3 und S21 fahren wir im 20-Minuten-Takt", sagte ein Sprecher. Allerdings klappt das nicht überall: Auf der Linie S1 fuhren zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel keine Bahnen, weil ein Stellwerk bestreikt wurde. Fahrgäste mussten dort auf Busse ausweichen. Und zwischen Neugraben und Stade fuhren die Züge der S3 nur im Ein-Stunden-Takt.
U-Bahnen und HVV-Busse nicht betroffen
Die U-Bahn-Linien und die Busse des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) fuhren wie gewohnt. Auch die Regionalzüge von Metronom und Erixx waren während des Warnstreiks unterwegs. Die anderen Regionalbahnen und diesmal auch die AKN waren hingegen vom Streik betroffen.
"Bitte sehen Sie von nicht notwendigen Reisen ab"
Die Deutsche Bahn wollte rund 20 Prozent des Fernverkehrs aufrechterhalten. Die Bahn fuhr am Freitag nach einem Notfahrplan. Sie appellierte an Fahrgäste: "Bitte sehen Sie von nicht notwendigen Reisen während des GDL-Streiks ab und verschieben Sie Ihre Reise auf einen anderen Zeitpunkt." Eine Sprecherin der Deutschen Bahn sagte am Nachmittag, der überwiegende Teil der Fahrgäste habe sich auf den Warnstreik eingestellt.
Deutsche Bahn: Zugbindung aufgehoben
Fahrgäste, die ihre für den 7. oder 8. Dezember geplante Reise wegen des Streiks verschoben haben, sollen ihr Ticket laut Bahn zu einem späteren Zeitpunkt nutzen können. Die Zugbindung wurde aufgehoben. Auf der Internetseite der Bahn und in der App DB Navigator können sich die Fahrgäste über die aktuellen Verbindungen informieren.
Kritik an Zeitpunkt des Warnstreiks der GDL
Hintergrund für den Warnstreik ist der festgefahrene Tarifstreit zwischen Bahn und GDL. Derzeit läuft bei der Gewerkschaft noch eine Urabstimmung über unbefristete Streiks. Die Deutsche Bahn kritisierte den Warnstreik-Aufruf in der Adventszeit und kurz nach dem Wintereinbruch als verantwortungslos und egoistisch.
Weitere Warnstreiks durch die GDL drohen in diesem Jahr allerdings nicht mehr. Gewerkschaftschef Claus Weselsky hatte gesagt, dass der Arbeitskampf in dieser Woche der letzte bis einschließlich 7. Januar 2024 sein werde.