Verteilaktionen am Hauptbahnhof: Einigung mit Verein in Sicht
Im Streit um Verteilaktionen für Bedürftige am Hamburger Hauptbahnhof zeichnet sich mit einem weiteren Verein eine Lösung ab. Bei einem Krisengipfel im Bezirksamt Hamburg-Mitte hat sich "Schau nicht weg e.V." am Dienstag grundsätzlich bereit erklärt, seine Stände nicht mehr direkt dort aufzubauen.
Eine warme Mahlzeit, Kleidung, Hygieneartikel: All das verteilt der private Verein mit Ehrenamtlichen jeden Sonnabend an Bedürftige - bisher geschah dies auf dem Heidi-Kabel-Platz. Vor knapp zwei Wochen hatte es dort einen Polizeieinsatz gegeben: Der Bezirk ließ den Stand räumen, und das sorgte bei vielen Hamburgerinnen und Hamburgern für Empörung.
Verein will mögliche Alternativen checken
Allerdings hatte das Bezirksamt den Verein vorher explizit aufgefordert, sich einen neuen Standort zu suchen und auch die Räumung angekündigt. Die Verteilaktionen sollen am Hauptbahnhof grundsätzlich nicht mehr stattfinden, so die Entscheidung. Nur ein paar Dutzend Meter weiter aber sei das kein Problem. Zwei mögliche Alternativen, die der Bezirk vorgeschlagen hat, will sich der Verein nun anschauen.
Fan-Gruppe zieht Aktion zurück
"Schau nicht weg" ist nicht unumstritten. Die Fan-Gruppierung "Ultrà Sankt Pauli" hat eine Solidaritäts-Aktion gerade wieder zurückgezogen. Eigenen Angaben zufolge, weil der Verein bei Facebook rechte Hetze betreibe.
Die Vereinsführung bestreitet das vehement. Postings auf der Seite suggerieren aber immer wieder, dass Deutsche in Armut weniger Hilfe erhalten würden als Flüchtlinge.