Verkauf von Gruner+Jahr-Zeitschriften? Brosda schaltet sich ein
Diese Meldung sorgt in der Medienstadt Hamburg weiter für Diskussionen: Der Konzern RTL will angeblich Zeitschriften wie "Brigitte", "Geo" und "Schöner Wohnen" verkaufen. Die Beschäftigten fürchten deshalb um ihre Jobs. Jetzt reagiert auch Hamburgs Kultur- und Mediensenator Carsten Brosda (SPD).
Brosda appelliert eindringlich an die neuen Eigentümer des ehemaligen Gruner+Jahr-Verlages. Der Senator sagte: "Wer Verantwortung für ein Medienhaus trägt, übernimmt damit nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche und öffentliche Verantwortung." Er hoffe, dass die einmalige journalistische Tradition von Gruner+Jahr nicht nur "nach aktuellen Marktgegebenheiten" und den "Interessen des Fernsehsenders RTL" bewertet werde.
Mahnung richtet sich an Bertelsmann-Chef
Das kann als eindeutige Mahnung Brosdas verstanden werden. Sie richtet sich offenbar an Thomas Rabe, der gleichzeitig Chef von RTL Deutschland und Chef des Mutterkonzerns Bertelsmann ist. Vor einem Jahr war auf Rabes Betreiben Gruner+Jahr mit RTL zusammengeschlossen worden. Damals hieß es noch, man wolle dadurch die Medienmarken stärken. Jetzt droht ein Verkauf von Titeln wie "Brigitte", "Gala" oder "Schöner Wohnen". Angeblich gibt es schon konkrete Verhandlungen.
RTL hält sich bedeckt
Offiziell teilt RTL mit, das seien Spekulationen. Anfang kommenden Jahres könne man mehr sagen.