Umfrage: Viele Hamburger wegen des Klimawandels besorgt
Der Klimawandel ist in Hamburg schon jetzt deutlich spürbar. Das sagt die überwiegende Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger - vor allem bei den Jüngeren. Jeder Zehnte meint jedoch, dass der Klimawandel frühestens in 30 Jahren ein Problem werde. Das geht aus einer repräsentativen Studie des Helmholtz-Zentrums Hereon hervor.
Das Bewusstsein für den Klimawandel sei da, sagt die Leiterin der Studie, Beate Ratter. Sie ist Professorin für Geographie an der Universität Hamburg. Die Risikowahrnehmung ist laut Ratter jedoch regional und zeitlich unterschiedlich ausgeprägt. "Es nützt uns nichts, wenn wir über Bangladesch oder Kalifornien irgendwas hören." Auch das Ahrtal-Hochwasser sei längst schon wieder vergessen. Im Gedächtnis bleibe das, was einem selber oder was dicht dran passiert sei. Die Sturmflut in Hamburg 1962 spiele heute noch eine Rolle.
Größte Sorge der Hamburger: Sturmflut und Hochwasser
Am meisten haben die Menschen in Hamburg der Umfrage zufolge Sorge vor Sturmflut und Hochwasser. Erst mit weitem Abstand folgen Hitzewellen, Starkregen und Stürme.
Ratter: Nur wenige gut vorbereitet
Was Ratter allerdings erstaunt: Nur die wenigsten Menschen bereiten sich auf solche Ereignisse vor. Zwar haben gut 70 Prozent der Befragten eine Warn- oder Wetter-App auf dem Smartphone installiert. Aber kaum einer weiß, was im Krisenfall zu tun ist - oder wie eigentlich gute Vorsorge aussieht. Sind Dachpfannen doppelt geklammert, sind Rückstauklappen im Keller geschlossen oder sind genügend Vorräte an Wasser, Essen und Medikamenten im Haus? Andere Länder seien da viel weiter, sagt die Wissenschaftlerin. In Deutschland hingegen rufe man immer nach dem Staat. Der Hochwasserschutz sei zwar dessen Aufgabe, aber vieles andere könne und solle man selbst in die Hand nehmen.
Zurzeit läuft an der Universität Hamburg ein Forschungsprojekt, bei dem man zusammen mit den Volkshochschulen schaut, wie sich Menschen auf die Folgen des Klimawandels besser vorbereiten können.