Tierheim Süderstraße kündigt Kooperation mit der Stadt Hamburg
Der Hamburger Tierschutzverein (HTV) will keine Tiere mehr im Auftrag der Stadt annehmen. Deshalb hat der Verein, der das Tierheim Süderstraße betreibt, zum Jahresende den Vertrag mit der Stadt gekündigt.
Sechs Millionen Euro kostet der Betrieb des Tierheims Süderstraße pro Jahr. Von der Stadt Hamburg bekommt der Tierschutzverein aber nur zwei Millionen. Das deckt bei weitem nicht die Kosten für die Unterbringung von Tieren im Auftrag der Stadt, heißt es in einer Erklärung des Vereins.
Tierheim bringt gefundene oder sichergestellte Tiere unter
Das Tierheim hat seit Jahren einen Vertrag mit dem Senat, wonach unter anderem gefundene oder sichergestellte Tiere untergebracht und vermittelt werden - von Hunden über Katzen bis zu Vögeln und Schlangen. Im Zuge der Corona-Krise und durch den Ukraine-Krieg konnten sich zudem viele Hamburgerinnen und Hamburger kein Haustier mehr leisten. Zu schaffen macht dem Tierheim auch, dass die Anlage marode und der Platz knapp sei.
Verein: Bisher kein konkretes Angebot erhalten
Seit einem Jahr habe man mit der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz von Anna Gallina (Grüne) darüber verhandelt, den Vertrag anzupassen. Die Bilanz sei ernüchternd, so der Verein. Ein konkretes Angebot habe man bislang nicht erhalten. Auch wenn der Vertrag mit der Stadt nun zum Jahresende gekündigt ist, schließt der Tierschutzverein weitere Verhandlungen nicht aus, dann aber zu deutlich besseren Konditionen.
Justizbehörde: Zeitpunkt der Kündigung überraschend
Eine Sprecherin der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz teilte am Montag mit: "Wir wissen, dass der HTV den Vertrag ändern möchte. Diese Möglichkeit steht auch beiden Seiten zu." Der Zeitpunkt der Kündigung sei überraschend. "Wir befinden uns schon längst in Vertragsverhandlungen mit dem Verein. Dabei geht es unter anderem auch um die Höhe der Erstattung für Leistungen, die der HTV für die Stadt erbringt." Das nächste Gespräch zwischen der Stadt und dem Tierschutzverein ist der Sprecherin zufolge für Mitte März geplant.