Surfen an der Elbe: Pläne für "stehende Welle" am Hamburger Dockland
Hamburg könnte bald um eine Attraktion reicher sein: Der leidenschaftliche Surfer und Unternehmer Felix Segebrecht möchte in der Nähe des Docklands an der Elbe eine künstliche Surf-Welle bauen lassen - auf einem schwimmenden Ponton.
Egal ob Segeln, Rudern oder Kanu fahren - Wassersport ist in Hamburg beliebt. Flüsse wie Alster, Elbe oder Bille bieten beste Bedingungen für unterschiedliche Disziplinen. Für Surfer hat die Hansestadt bisher jedoch nichts zu bieten. Segebrecht möchte das jetzt ändern, mit einer künstlichen Fluss-Welle - von denen es schon einige in Europa gibt. Diese würden auch ganz gut funktionieren, so Segebrecht.
Hoher Strom- und Wasserverbrauch bei Surf-Hallen
"Hamburg hat noch keine stehende Welle - im Gegensatz zu Berlin oder Düsseldorf. Das ist, anders als das Wellenreiten im Meer ein Sport für Jedermann." Das Surfen auf so einer Fluss-Welle könne jeder innerhalb von wenigen Stunden lernen, so der Hobby-Surfer. Das Surfen in Hallen beispielsweise hat aber auch einige Nachteile: Die Anlagen sind sehr laut und verbrauchen große Mengen Strom und auch Wasser. Außerdem ist Surfen ein Outdoor-Sport, die meisten Menschen betreiben ihn daher auch lieber im Freien.
Surf-Ponton soll Wasser der Elbe nutzen
All diese Probleme möchten Segebrecht und sein Team mit ihrer Konstruktion beheben. "Wir packen die gesamte Welle in einen Ponton ins Wasser. Dadurch lösen sich ganz viele Herausforderungen, die man beim Bau einer solchen Welle normalerweise hat", erklärt der Unternehmer. Der Ponton schwimmt und passt seine Position der Tide an. Durch patentierte Pumpen- und Wellentechnologien verbraucht die Anlage nur halb so viel Strom wie andere künstliche Wellen und sie nutzt außerdem das Wasser der Elbe statt Trinkwasser.
Hamburg hat offenbar Interesse an "Floating Wave"
Ein schwimmender Garten drumherum sorgt für noch mehr Nachhaltigkeit und eine Gastronomie mit Beachclub-Feeling soll auch Nicht-Surfer anlocken. Mit diesem Konzept könnte ein attraktiver neuer Hotspot für Surfer und Surf-Fans direkt an der Elbe entstehen. "Wir merken auch, dass auch die Leute von der Stadt ein Interesse daran haben, Hamburg auch als Sportstadt und auch als Wassersportstadt zu positionieren", sagt Jennifer Bortchen, die sich um die Kommunikation der "Floating Wave" kümmert. Sowohl von der Hafenbehörde HPA, dem Bezirk Altona, dem Landessportamt, als auch von der Wirtschaftsförderung Hamburg, Hamburg Invest, gebe es Rückendeckung, ergänzt Segebrecht.
Ziel: Eröffnung spätestens 2026
Entstehen soll Hamburgs "perfekte Welle" im Hafenbecken am Dockland, in einem Gebiet, das in den kommenden Jahren von der Stadt komplett neu erschlossen werden soll. Einen positiven Bauvorbescheid gibt es schon - und auch Investoren und Investorinnen für einen Teil des benötigten Kapitals in einstelliger Millionenhöhe. Ziel ist es, dass "Floating Wave" spätestens 2026 eröffnen kann. "Wir ziehen Wassersportbegeisterte jeglicher Generation, jeglicher Herkunft an, die dann hier die Schönheit des Hamburger Hafens genießen können, und mit uns eine gute Zeit haben", sagt Segebrecht. Und wenn der Wellen-Ponton in Hamburg gut läuft, könnte er vielleicht bald auch in anderen Städten realisiert werden.