Stadtreinigung: Nur wenig Ärger mit Hundehaufen in Hamburg
Seit etwa 20 Jahren gibt es in Hamburg die kostenlosen Gassi-Beutel für Hundehalter und -halterinnen. Trotzdem bleiben immer auch mal Haufen liegen und bringen Hamburgerinnen und Hamburger auf die Palme. Kein Wunder, die Zahl der Hunde in der Stadt ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen.
Mehr als 105.000 waren 2022 in Hamburg registriert - fünf Jahre zuvor waren es noch weniger als 80.000. Gerade auch in der Corona-Pandemie hatten sich viele Menschen einen Hund angeschafft. Wenn nun jeder Hund täglich ein bis zwei Haufen macht, kommt einiges zusammen. Für Hundehalterinnen und -halter legt das Hamburger Hundegesetz eine "Kotbeseitigungspflicht" fest. Hält man sich daran nicht, werden Bußgelder zwischen 30 und 200 Euro fällig. In jedem Jahr gibt es aber nur rund 100 Knöllchen, weil "Täterinnen oder Täter" meist nicht erwischt werden.
35 Millionen Gassi-Beutel in 2022
Die Stadtreinigung hat im vergangenen Jahr rund 35 Millionen Gassi-Beutel ausgegeben, sagt Pressesprecher Kay Goetze. Das seien fünf Millionen mehr als noch im Jahr 2019. Die Beutel bekommt man in Drogeriemärkten an der Kasse, bei den Recyclinghöfen oder kann sie sich per Post zuschicken lassen. Die meisten Hundebesitzer und -besitzerinnen würden die Beutel auch gewissenhaft nutzen, so Goetze. Es käme aber natürlich immer auch mal wieder zu Ärger in den Quartieren oder Parks.
Forderung nach mehr Kontrollen
Die Hamburger CDU hatte im vergangenen Sommer stärkere Kontrollen wegen der Hundehaufen gefordert. "So schön Tierliebe auch ist, die nicht beseitigten Hinterlassenschaften von Hunden auf öffentlichen Straßen sind für Fußgänger ein großes Ärgernis", hatte der für die Bezirke zuständige Experte in der Bürgerschaftsfraktion, André Trepoll, damals gesagt.
Drastische Maßnahmen im Ausland
Mit drastischen Mitteln wehrt sich jetzt die südfranzösische Stadt Bézier: Per DNA-Analyse will sie Hundehalter und -halterinnen aufspüren, die den Kot ihrer Tiere nicht beseitigt haben. Klingt kurios, ist in Tel Aviv oder Malaga aber bereits real. Ideen gibt's auch in Norddeutschland - zum Beispiel das Hundekot-Saugmobil der Stadt Kiel oder die Kunst-Aktion "Hau wech" in Schwerin.