Schüsse auf Rockerboss: Verwandte des Auftraggebers vor Gericht
Im August 2018 ist am Hamburger Millerntorplatz ein Rockerboss niedergeschossen worden. Hintergrund war eine Fehde mit einer anderen Rockergruppe. Am Dienstag hat dazu am Landgericht ein neuer Prozess begonnen.
Der Auftraggeber des Mordes ist bereits im Juni 2019 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Jetzt sind die Mutter und beiden Schwestern des damaligen Auftraggebers angeklagt. Der damalige Boss der Rockergruppe "Mongols" hatte seinen Erzrivalren von den "Hells Angels" erschießen lassen wollen. Dafür heuerte er einen Killer an, der für 10.000 Euro die Schüsse abfeuerte. Auch die frühere Freundin und der Vater des Auftraggebers sitzen bereits im Gefängnis. Sie sollen den Mordversuch mit geplant und vorbereitet haben. Nun also sind auch die Mutter und die zwei Schwestern des "Mongols"-Rockers angeklagt.
Angeklagte sollen beim Ausspähen geholfen haben
Den drei Frauen wird vorgeworfen, dabei geholfen zu haben das Opfer auszuspähen. Laut Anklage sind sie unter anderem am Abend der Tat mit Autos durch St. Pauli gefahren, um den "Hells Angels"-Boss zu suchen. Als sie ihn gefunden hatten, feuerte der Schütze auf ihn. Der Mann wurde mehrmals an Kopf und Oberkörper getroffen, seither sitzt er mit einer Querschnittslähmung im Rollstuhl. Die Frauen haben zum Prozessauftakt am Dienstag geschwiegen.
Frühere Freundin als Hauptbelastungszeugin
Am Freitag soll die frühere Freundin des Auftraggebers aussagen, sie ist die Hauptbelastungszeugin. Die Polizei hält die Frau für stark gefährdet, darum steht sie unter Zeugenschutz.