Rassismus-Vorwürfe nach Vorfall in Hamburger S-Bahn

Stand: 02.02.2023 13:00 Uhr

Am vergangenen Sonntag soll es am Hamburger S-Bahnhof Stellingen zu einem rassistischen Übergriff seitens der S-Bahn-Wache gekommen sein - so der Vorwurf des mutmaßlichen Opfers, das einen Migrationshintergrund hat. Dem NDR liegt ein Video vor, das den Vorfall zeigen soll. Die Deutsche Bahn weist alle Vorwürfe zurück. Die Bundespolizei will sich zu dem laufenden Verfahren nicht äußern.

Ein dem NDR zugespielter Videoausschnitt soll zeigen, wie Mitarbeiter der S-Bahn-Wache am vergangenen Sonntag einen Mann in der Station Stellingen aus dem Waggon zerren, anscheinend weil er nicht mit dem Fahrrad mitfahren sollte. Dann sollen sie ihn geschlagen und getreten haben - auch als er bereits am Boden lag, so das mutmaßliche Opfer Oktay C.

"Ich war einfach hilflos"

C. vermutet Rassismus als Motiv: "Ich war einfach hilflos. Mir wurde gar nicht zugehört, was ich sagen wollte. Und ich war einfach traurig, weil sechs oder sieben Personen auf mir lagen und immer noch weiter traten", sagt der 50-Jährige, der mehrere Prellungen erlitten haben will.

Herbeigeeilte Bundespolizisten sollen ihm kein Gehör geschenkt und seine Bitte abgelehnt haben, Anzeige zu erstatten. Stattdessen sollen die Beamten eine Anzeige der S-Bahn-Wache gegen den Mann aufgenommen haben - wegen angeblicher Körperverletzung.

Bahnsprecherin weist Rassismus-Vorwurf zurück

Bundespolizei und Deutsche Bahn wollen sich wegen des laufenden Verfahrens zu dem Vorfall nicht äußern. Eine Bahnsprecherin weist gegenüber dem NDR den Vorwurf des Rassismus zurück. Das Handeln sei nötig gewesen, um Flucht- und Rettungswege wegen vieler Fahrgäste frei von Fahrrädern zu halten.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 02.02.2023 | 13:00 Uhr

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