Radfahrer erfasst: Lkw-Fahrer in Hamburg zu Geldstrafe verurteilt
Das Amtsgericht Altona in Hamburg hat am Freitag einen Lkw-Fahrer wegen fahrlässiger Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 2.700 Euro verurteilt. Außerdem muss er für einen Monat seinen Führerschein abgeben.
Der 49-Jährige hatte vor einem Jahr in der Nähe des Elbe-Einkaufszentrums einen Radfahrer beim Rechtsabbiegen übersehen und schwer verletzt. Der Radfahrer hatte Glück im Unglück - er überlebte. In den meisten Fällen würden solche Rechtsabbiegeunfälle mit Lkw tödlich ausgehen, sagte die Richterin bei der Urteilsverkündung.
Der Radfahrer stand damals auf der Heinrich-Plett-Straße an einer Rotlicht zeigenden Ampel, neben ihm befand sich der Sattelzug. "Ich dachte natürlich, der Lkw-Fahrer hat mich gesehen," sagte der Radfahrer vor Gericht.
Radfahrer erlitt mehrere Knochenbrüche
Hatte er aber nicht. Der Sattelzug bog in die Osdorfer Landstraße ab, erfasste das Rad und schleuderte den Fahrer zu Boden. Der geriet unter den Lkw und erlitt mehrere Knochenbrüche. Er kam auf die Intensivstation und musste drei Mal operiert werden. Aber das Ganze hätte noch viel schlimmer kommen können: Nur wenige Minuten vor dem Unfall saß noch die kleine Tochter des 45-Jährigen mit auf dem Rad. Die hatte er gerade in der Kita abgesetzt.
Der Monat Führerscheinentzug könnte den Angeklagten seinen Job kosten. Aber dazu sagte die Richterin: Ohne Führerscheinentzug gehe es nicht, dafür seien die Verletzungen des Radfahrers viel zu schwer gewesen.