Prozess in Hamburg: Mann löst mit falschen Angaben Großeinsatz aus
Es war ein Großeinsatz, wie es ihn nur selten gibt. Im Juli war die Polizei mit einem Spezialeinsatzkommando in Lurup im Einsatz: Ein Mann hatte den Notruf gewählt und behauptet, er habe mehrere Menschen als Geiseln genommen und sei schwer bewaffnet. Jetzt ist der 35-Jährige vor dem Amtsgericht Altona wegen einer ganzen Palette an Straftaten angeklagt.
Die Polizei hatte sogar einen Scharfschützen gegenüber der Wohnung des Mannes in der Boberstraße positioniert. Rundum war alles großflächig abgesperrt. Spezialkräfte der Polizei waren vor Ort, auch die Feuerwehr und Notärztinnen und Notärzte standen bereit, außerdem Bombenentschärfer der Polizei.
Mann bedrohte seine Mutter
Was der Mann am Telefon gesagt hatte, hatte alle aufs Höchste alarmiert: Er habe mehrere Familienmitglieder in seiner Gewalt. Außerdem habe er Handgranaten, Sturmgewehre und Sprengstoff in der Wohnung. Nach einer Stunde gelang es der Polizei dann, den Mann zu überwältigen. Dann kam heraus, dass er keine Waffen bei sich hatte. Bei ihm war nur seine Mutter. Die hatte er laut Anklage allerdings tatsächlich bedroht und am Verlassen der Wohnung gehindert.
Zum Prozessauftakt hat sich der Angeklagte nicht geäußert. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er bei der Tat betrunken war und unter Drogen stand.