Pride Week: Regenbogenflagge weht am Hamburger Rathaus
Zum Start der diesjährigen Pride Week ist am Freitagmittag am Hamburger Rathaus eine Regenbogenflagge gehisst worden. Auch die Hamburger Polizei zeigt sich solidarisch - und kündigte zudem eine neue Kampagne gegen queerfeindliche Straftaten an.
Gemeinsam mit dem Vorstand von Hamburg Pride hisste Hamburg Zweite Bürgermeisterin und Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) die Flagge am Rathaus. Damit setzt Hamburg während der Pride Week ein Zeichen für sexuelle Vielfalt.
Polizei will queerfeindliche Straftaten schärfer verfolgen
Die Polizei hisste ebenfalls eine Regenbogenflagge - und nimmt den Auftakt der Pride Week zum Anlass, auf queerfeindliche Straftaten aufmerksam zu machen. Denn die sollen in Zukunft schärfer verfolgt werden. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei in Hamburg rund 100 Straftaten gegen die sexuelle Orientierung und geschlechtsbezogene Diversität - fast doppelt so viele queerfeindliche Taten wie noch im Jahr davor.
Anzeigen "nur die Spitze des Eisbergs"
Die Polizei führt diesen Anstieg vor allem auf eine höhere Bereitschaft zurück, Anzeige zu erstatten. Die aktuellen Zahlen seien aber nur die Spitze des Eisbergs, das Dunkelfeld offenbar noch sehr groß, sagt Polizei-Vizepräsident Mirko Streiber: "Dieses Dunkelfeld wollen wir aufhellen. Deshalb wollen wir auch in diesem Jahr noch mit einer Kampagne starten, um das Vertrauen in die Sicherheitsbehörden, insbesondere in die Polizei, zu stärken. Und um die Anzeigenbereitschaft zu erhöhen."
Hamburg Pride: Großes Hemmnis zur Polizei zu gehen
Ein Schritt, den Heiko Jensen von Hamburg Pride begrüßt: "Wenn man ein bisschen in die Community reinhört, dann ist da ein großes Hemmnis, zur Polizei zu gehen und dort queerfeindliche Übergriffe, die man erlebt hat, zu schildern." Um herauszufinden, wie diese Hemmnisse abgebaut werden können, sollen bald Gespräche zwischen der Gleichstellungsbehörde und der Polizei mit Personen aus der queeren Community beginnen. Starten soll die Kampagne im Herbst.
Die Polizei Hamburg informiert im Internet über Wege, wie queerfeindliche Straftaten angezeigt werden können sowie über unterschiedliche Beratungsstellen und Ansprechpersonen für Betroffene. Auch am Rande der Demo zum Christopher Street Day (CSD) soll es Plakate geben, die auf Anzeigemöglichkeiten hinweisen.