Polizei ermittelt gegen islamistisches Netzwerk in Hamburg

Stand: 03.11.2023 12:36 Uhr

Nach dem verbotenen Protest von Islamisten auf dem Steindamm am vergangenen Wochenende hat die Hamburger Polizei am Freitagmorgen mehrere Wohnungen durchsucht. Die Ermittlungen richten sich gegen mutmaßliche Mitglieder der Gruppierung "Muslim Interaktiv", die als verfassungsfeindlich gilt.

Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes ist "Muslim Interaktiv" ein islamistisches Netzwerk. Bei zwei Männern im Alter von 25 und 32 Jahren stand am frühen Morgen in den Stadtteilen Allermöhe und Lohbrügge die Polizei vor der Tür. Die Beamtinnen und Beamten durchsuchten die Wohnungen und nahmen unter anderem Mobiltelefone mit, die jetzt ausgewertet werden sollen.

Vorwurf: Zu nicht genehmigter Demo aufgerufen

Den beiden mutmaßlichen Mitgliedern von "Muslim Interaktiv" werden Straftaten nach dem Versammlungsgesetz vorgeworfen - sie sollen trotz bestehender Allgemeinverfügung zu der nicht genehmigten pro-palästinensischen Kundgebung 28. Oktober auf dem Steindamm aufgerufen und sie auch durchgeführt haben. Dabei wurden mehrere Polizistinnen und Polizisten, die die Versammlung auflösen wollten, mit Flaschen und Steinen angegriffen. Anschließend hatte die Gruppe Videos der Demo für ihre Propaganda in Online-Netzwerken verbreitet.

Weitere Informationen
Islamisten demonstrieren auf dem Steindamm in Hamburg. © HamburgNews Foto: Christoph Seemann

Ermittlungen nach Aufmarsch von Islamisten in Hamburg

In St. Georg haben sich am Sonnabend Hunderte Menschen versammelt. Sie schwenkten islamistische Flaggen und griffen auch Polizisten an. (30.10.2023) mehr

Menschen demonstrieren auf dem Steindamm. © Hamburg News Foto: Christoph Seemann

Auseinandersetzungen bei Pro-Palästina-Demo in Hamburg

In Hamburg ist das Verbot spontaner pro-palästinensischer Demos verlängert worden. Bei einer Kundgebung in St. Georg setzte die Polizei Pfefferpray ein. (29.10.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 03.11.2023 | 11:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Ein Stimmzettel mit dem Hamburg-Wappen wird in eine Wahlurne geworfen. © IMAGO / Christian Ohde Foto: Christian Ohde

Bürgerschaftswahl in Hamburg: SPD und Grüne halten am 2. März fest

Die Hamburger müssen wohl zwei Mal innerhalb kurzer Zeit an die Urnen gehen, um Bundestag und Bürgerschaft zu wählen. SPD und Grüne sind gegen ein Vorziehen der Hamburg-Wahl. mehr