Organspende: Hamburger Abgeordnete für neues Transplantationsgesetz
Es muss sich etwas tun beim Thema Organspende. Das finden viele Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft. Nach Informationen von NDR 90,3 bereiten sie deshalb einen Offenen Brief an den Bundestag vor.
Die Abgeordneten fordern einen neuen Anlauf für eine Widerspruchslösung im Bundestag. Das bedeutet, dass alle Menschen automatisch nach ihrem Tod zu Organspenderinnen und -spendern werden können, wenn sie nicht zu Lebzeiten widersprochen haben.
Zahl der Organspenden auf niedrigem Niveau
In vielen europäischen Ländern gebe es diese Regelung bereits, argumentieren die Abgeordneten. Denn alle anderen Anstrengungen, die Zahl der Organspenden zu erhöhen, hätten nicht viel gebracht - seit Jahren liege die Zahl der Transplantationen in Deutschland auf einem erschreckend niedrigen Niveau, heißt es in dem gemeinsamen Brief der Bürgerschaftsabgeordneten an ihre Kolleginnen und Kollegen im Bundestag. "Wir bitten Sie, ein Gesetzgebungsverfahren zur Einführung der Widerspruchslösung bei der Organspende in Deutschland anzustoßen", heißt es in dem Schreiben.
Auch Initiativen in anderen Bundesländern
Hamburg ist nicht das einzige Bundesland, aus dem eine entsprechende Initiative kommt: Bayern und andere Länder wollen das Thema im Bundesrat auf die Tagesordnung setzen. Vor drei Jahren hatte es für die Widerspruchslösung im Bundestag keine Mehrheit gegeben.