Oberbillwerder: Entwurf für "Grünen Loop" vorgestellt
Der "Grüne Loop" soll das Herzstück des neuen Hamburger Stadtteils Oberbillwerder werden - ein Grünzug, der wie ein Ring das Zentrum umschließt und die einzelnen Quartiere verbindet. Gestalten werden die rund 160.000 Quadratmeter Fläche Landschaftsarchitekten aus Berlin.
Das Atelier Loidl gewann den Wettbewerb der Landschaftsplaner. Sie haben in Hamburg unter anderem schon den Baakenpark und den Versmannkai geplant. Mit dem "Grünen Loop" sei ihnen ein "lebenswerter Alleskönner" gelungen, sagte Kay Gätgens, Geschäftsführer der städtischen IBA-Planungsgesellschaft, am Mittwoch bei der Vorstellung des Entwurfs.
Entwässerung und Starkregen-Vorsorge durch Grünzug
Durch den neuen Stadtteil schlängelt sich dem Entwurf zufolge ein Grünzug mit Bächen. Dort sollen die Menschen zum einen möglichst dicht vor ihrer Haustür Platz haben, um zu picknicken, zu spielen oder einfach im Grünen zu sitzen. Zum anderen hat der "Grüne Loop" auch eine wichtige Funktion in Sachen Wasserwirtschaft: Da Oberbillwerder in einer Marschlandschaft gebaut wird, dienen die Bäche auch der Entwässerung. Außerdem soll der "Grüne Loop" bei Starkregen viel Wasser aufnehmen können.
Darüber hinaus sollen mindestens 4.000 Bäume für eine "gute Durchlüftung" sorgte, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Außerdem biete der Grünzug ein "einzigartiges Ökosystem mit Lebensraum für Pflanzen und Tiere", so Kerstan weiter. Sport- und Erholungsmöglichkeiten soll auch der sogenannten Aktivitätspark bieten.
NABU bezweifelt ökologischen Wert
Einen Freizeitwert für die Menschen sieht auch Malte Siegert vom Naturschutzbund (NABU) in Hamburg im vorgestellten Entwurf. Beim ökologischen Wert des "Grünen Loops" zeigte er sich hingegen skeptisch. Wenn man sehe, wie sich bei gutem Wetter die Menschen zum Beispiel an und auf der Alster drängeln und dabei zum Teil wenig Rücksicht auf Flora und Fauna nehmen, da kämen ihm Zweifel, wie das bei dem "doch relativ schmalen" Grünzug in Oberbillwerder gehen könne.
Die Planerinnen und Planer gehen zur Zeit davon aus, dass sich niemand mit Schlauchboot oder Stand-up-Board im "Grünen Loop" aufs Wasser begeben wird. Das sei nicht vorgesehen, hieß es am Mittwoch.
15.000 Menschen sollen in Oberbillwerder leben
Oberbillwerder ist Hamburgs größtes Stadtentwicklungsprojekt neben der Hafencity und wird der 105. Stadtteil der Hansestadt. Auf 118 Hektar Fläche sollen Wohnungen für rund 15.000 Menschen entstehen.