Mit vergünstigten Karten in die Oper: Geldstrafe für 61-Jährige
Eine Opern-Liebhaberin ist jahrelang mithilfe von Betriebsausweisen günstig in die Hamburgische Staatsoper gegangen. Dann flog auf, dass sie gar nicht im Theater arbeitet. Am Donnerstag verurteilte das Amtsgericht die 61-Jährige zu einer Geldstrafe von 6.300 Euro.
"Don Giovanni", "Tannhäuser", "Lessons in Love" - die Angeklagte liebt Musik. Und sie wusste, wie man an billige Karten kommt. Sie hatte mal in einem Theater gejobbt, daher kannte sie die sogenannten Steuerkarten: Mitarbeiterinnen und MItarbeiter von Hamburger Theatern kommen in alle Häuser günstiger rein. Sie zahlen zum Beispiel 32 Euro für Karten, die sonst weit mehr als 100 Euro kosten.
"Ich habe mir das schöngeredet"
Also bastelte sich die 61-Jährige selbst Betriebsausweise für das Ohnsorg-Theater und das Thalia Theater - und ging vergünstigt in die Oper. Im Gericht zitterte sie am ganzen Körper, als die Staatsanwältin die Vorwürfe vorlas. "Ich habe mir das schöngeredet," sagte sie leise. "Ich dachte, das sind ja Restkarten, die sonst gar nicht verkauft werden. Da hätte ja auch niemand was davon."
Ihre Strafe nahm sie sofort an. Ob sie denn jetzt noch in die Oper gehe, wollte der Richter wissen. "Nein", sagte sie und kämpfte mit den Tränen. "Da werde ich immer daran erinnert, was ich getan habe."