Metallindustrie: Laut Umfrage will jeder fünfte Betrieb Produktion verlagern
Schlechte Nachrichten kommen am Tag der Arbeit von der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie: Laut der Frühjahrs-Konjunkturumfrage will jedes fünfte Metallunternehmen im Norden seine Produktion ganz oder teilweise ins Ausland verlegen.
Die Zahlen aus der Frühjahrs-Umfrage sprechen eine deutliche Sprache: 80 Prozent der befragten Firmen beklagen zu hohe Arbeitskosten. 70 Prozent zu hohe Energiekosten und zu viel Bürokratie. Die Konsequenz: rund 20 Prozent der Firmen überlegen, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Allen voran Unternehmen im Straßenfahrzeugbau und im Luft- und Raumfahrzeugbau sowie Gießereien.
Unternehmensverband Nordmetall spricht von Alarmsignal
Der Unternehmensverband Nordmetall spricht deshalb von einem Alarmsignal. Die Stimmung habe sich weiter verschlechtert, der Wirtschaftsstandort Deutschland verliere an Attraktivität, sagte Verbandspräsident Folkmar Ukena der Nachrichtenagentur dpa. Er habe auch kein Verständnis für das Motto der Mai-Kundgebungen der Gewerkschaften. Wer mit dem Slogan "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit" auf die Straße gehe, der habe grundlegende Zusammenhänge nicht verstanden, so der Nordmetall-Präsident.
